Sellering verlangt von SPD mehr Profil und Abgrenzung von der CDU

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) hat an seine Partei appelliert, sich inhaltlich stärker zu profilieren. „Wichtig ist, dass die SPD ihre Kernthemen deutlicher anspricht“, sagte Sellering der Tageszeitung „Die Welt“ (Freitagausgabe). Als Beispiel nannte er: „Wir können nicht zulassen, dass die Schere zwischen Arm und Reich größer wird.“

Natürlich müssen die SPD in schwierigen Zeiten „manchmal mit der Regierung kooperieren“, sagte Sellering: „Aber die SPD muss immer auch deutlich machen, wofür sie steht und was sie will, gerade auch im Unterschied zur CDU. Da geht es nicht um Einzelfragen, sondern um fundamentale Einstellungen. Das Betreuungsgeld zeigt: Die Union hat ein völlig anderes, altes Frauen- und Familienbild.“ Es gebe in Deutschland eine klare Mehrheit der „linken Mitte“ gegen Union und FDP, sagte Sellering: „Nun müssen wir innerhalb dieses Lagers stärker werden.“ Die Linke habe sich „mehr oder weniger selbst erledigt“. Sie schrumpfe auch im Osten. „Kurzfristig kann er wohl noch Wähler ansprechen, aber langfristig ist Oskar Lafontaine der Sargnagel der Linken“, sagte Sellering.