Im schweizerischen Atomkraftwerk Beznau nahe der deutschen Grenze ist am Freitagabend ein uralter Reaktorblock abgeschaltet worden. Wie die Betreiberfirma mitteilte, sei eine Störung am Wellendichtungssystem einer der Reaktorhauptpumpen Grund für diesen Schritt. Beim Herunterfahren des Kraftwerks habe man aus dem nichtnuklearen Teil der Anlage Dampf abgelassen.
Der zweite Block sei von der Störung nicht betroffen und arbeite weiterhin „stabil“. Die Reparatur der 42 Jahre alten Anlage werde nach Angaben des Betreibers mehrere Tage dauern. Wie die Betreiberfirma versichterte, habe zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Bevölkerung bestanden. Beznau ist das älteste noch in Betrieb befindliche Kernkraftwerk der Welt und gehört der gleichen Generation an, wie das AKW Daiichi in Fukushima. Politiker haben schon mehrfach die Abschaltung der Anlage gefordert. „Beznau läuft noch, obwohl es Risse im Reaktormantel hat und eine mangelhafte Notstromversorgung aufweist. Das ist untragbar“, sagte der grüne Nationalrat Geri Müller der „Aargauer Zeitung“. Der Betreiber weist die Vorwürfe von sich. Die Sicherheitsvorkehrungen würden „seit Bestehen laufend nachgerüstet“. Zudem hätte es auch die von der EU geforderten Stresstests bestanden.