Unmittelbar vor dem Treffen der Euro-Finanzminister am morgigen Freitag hat nun auch Frankreich einen Schutzschirm in Höhe von einer Billion Euro gefordert, nachdem sich bereits die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und die EU-Kommission für eine neuerliche Ausweitung des Schutzschirms ausgesprochen hatten. Der französische Finanzminister Francois Baroin erklärte am Donnerstag, dass sein Land die Erweiterung des Euro-Schutzschirms unterstütze. „Das ist die Position, die ich im Namen Frankreichs vertreten werde“, sagte Baroin vor dem Treffen der Euro-Finanzminister an diesem Freitag in Kopenhagen.
Frankreich steht damit in Opposition zu den Plänen der Bundesregierung um Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Diese hatte stets betont, dass die Obergrenze für den neuen dauerhaften Rettungsfonds ESM bei 500 Milliarden Euro liegen solle. Jedoch erklärte sich Merkel dazu bereit, den bisherigen Rettungsfonds EFSF eine Zeit lang parallel zum ESM laufen zu lassen. Dadurch könnte die Obergrenze temporär auf rund 700 Milliarden Euro erhöht werden. Baroin erklärte überdies, dass der Schutzschirm ähnlich wie eine Atomwaffe sei. „Der Schutzschirm ist ein bisschen so wie die Atomwaffe im militärischen Bereich. Er ist dafür gemacht, nicht eingesetzt zu werden, das ist Abschreckung“, sagte der französische Finanzminister.