Früher war die Anmeldung zur Schule reine Formsache. Das Kind ging wie alle anderen auf die Schule nebenan. Heute ist es komplizierter. Wenn am Montag die Phase der Anmeldung startet, beginnt für Eltern oft die Qual der Wahl. In Berlin ringen Privatschulen und Grundschulen mit besonderem Profil um die Gunst besorgter Eltern. Denn auch wenn offiziell das Einzugsgebiet die Grundschule vorgibt, so werden von einem zum nächsten Eltern-Jahrgang Tricks zur Umgehung der behördlichen Vorgaben weitergegeben.
Auch die bundesweit radikalste Früheinschulung macht den Familien in Berlin zu schaffen. Rückstellen ja oder nein, fragen sich viele Mütter und Väter junger Kinder. Folgt man der Vorgabe zur Früheinschulung, schließt sich inzwischen bei der Anmeldung eine weitere Stolperfalle an: 70 Grundschulen möchten das jahrgangsübergreifende Lernen (JüL) abschaffen.
„Für kleine Kinder kann das zum Problem werden. Kommen Sie altersbedingt in der ersten Klasse nicht mit, können sie ohne JüL nicht verweilen, sprich nicht mehr die erste Klasse quasi wiederholen“, warnt Swantje Goldbach, Gründerin und Pädagogische Leiterin der Berliner Reformnachhilfeschule Lernwerk. „Eltern mit jungen ABC-Schützen in spe müssen doppelt gut bedenken, für welche Schule sie ihr Kind anmelden“, sagt die erfahrene Pädagogin.
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Zu allen Aspekten rund um das Thema „Die Qual der Wahl: Die richtige Grundschule“ steht Swantje Goldbach als Gesprächspartnerin zur Verfügung. Über eine Berichterstattung würden wir uns freuen.