Im Streit um das Betreuungsgeld hat Familienministerin Kristina Schröder (CDU) die Grünen ungewöhnlich scharf angegriffen. „Die Grünen beschimpfen Eltern insgesamt und besonders Frauen, dass sie das falsche Leben führen“, sagte sie dem Nachrichtenportal „Welt Online“ . „Über diese Intoleranz, diese Arroganz und diesen Mangel an Respekt rege ich mich auf.“
Konkret kritisierte sie eine Internet-Kampagne, in der „fröhliche Kinder, die in der Kita spielen, gegen ein vereinsamtes Kind zu Hause vor dem Fernseher“ gestellt würden. „Da wird ein Lebensmodell verunglimpft, für das sich viele Familien im zweiten und dritten Lebensjahr ihrer Kinder nach langer Abwägung entscheiden“, sagte sie. Schröder machte deutlich, dass am Betreuungsgeld nicht mehr gerüttelt werde. Was im Koalitionsausschuss beschlossen sei, „muss umgesetzt werden“. Sie habe dazu eine Formulierungshilfe vorgelegt. „Die weitere Ausgestaltung liegt jetzt beim Parlament.“ Die Kritik von FDP-Chef Philipp Rösler am Parallelbezug von Eltern- und Betreuungsgeld im 13. und 14. Monat wies Schröder zurück: „Das FDP-geführte Bundesjustizministerium hat in der Ressortabstimmung die Auffassung bestätigt, dass es verfassungsrechtlich bedenklich wäre, einen Parallelbezug von Betreuungs- und Elterngeld auszuschließen. Das würde Alleinerziehende benachteiligen.“