Schriftsteller Muñoz Molina warnt vor Trennung in Norden und Süden

Die Konsequenzen eines Auseinanderbrechens der Euro-Zone würden nach Ansicht des spanischen Schriftstellers Antonio Muñoz Molina weit über die Bereiche Wirtschaft und Politik hinausgehen. In der „Zeit“ schreibt Muñoz Molina: „Es geht gar nicht darum, ob Norden und Süden sich gegenseitig nützen. Es geht darum, dass der eine ohne den anderen nicht wäre, was er ist.“

Nach Ansicht des Schriftstellers würde eine Trennung zwischen Nord und Süd „zu einer Aufgabe grundlegender Werte, die beide Seiten, der Norden und der Süden, als ureigen ansehen“, führen. Muñoz Molina nennt zahlreiche Beispiele für die wechselseitige Befruchtung: „Unser Europa, das erstmals in der Geschichte seit fast siebzig Jahren in Frieden lebt, gründet nicht auf großartigen idealistischen Bekundungen, sondern auf der pragmatischen Übereinkunft von Franzosen und Deutschen, Kohle und Eisen auszutauschen. Und erinnern wir uns: Das Wachstum der flämischen Textilindustrie im ausgehenden Mittelalter hat seinen Ursprung in der Wolle spanischer Schafherden. Die doppelte Buchführung, die den wirtschaftlichen Austausch auf der Achse zwischen Italien und Holland und von dort bis nach Skandinavien und Russland, im Süden über Venedig bis in den Orient ermöglichte, hat ein italienischer Mönch erfunden.“ Er kommt zu dem Schluss: „Wir berauben uns dessen, was unser Wertvollstes ist, das Gleichgewicht zwischen persönlicher Freiheit und Solidarität, zwischen technischer Effizienz und Lebensstil, zwischen Kapitalismus und Gerechtigkeit, wie es nur in Europa existiert.“

Schriftsteller Muñoz Molina warnt vor Trennung in Norden und Süden

Die Konsequenzen eines Auseinanderbrechens der Euro-Zone würden nach Ansicht des spanischen Schriftstellers Antonio Muñoz Molina weit über die Bereiche Wirtschaft und Politik hinausgehen. In der „Zeit“ schreibt Muñoz Molina: „Es geht gar nicht darum, ob Norden und Süden sich gegenseitig nützen. Es geht darum, dass der eine ohne den anderen nicht wäre, was er ist.“

Nach Ansicht des Schriftstellers würde eine Trennung zwischen Nord und Süd „zu einer Aufgabe grundlegender Werte, die beide Seiten, der Norden und der Süden, als ureigen ansehen“, führen. Muñoz Molina nennt zahlreiche Beispiele für die wechselseitige Befruchtung: „Unser Europa, das erstmals in der Geschichte seit fast siebzig Jahren in Frieden lebt, gründet nicht auf großartigen idealistischen Bekundungen, sondern auf der pragmatischen Übereinkunft von Franzosen und Deutschen, Kohle und Eisen auszutauschen. Und erinnern wir uns: Das Wachstum der flämischen Textilindustrie im ausgehenden Mittelalter hat seinen Ursprung in der Wolle spanischer Schafherden. Die doppelte Buchführung, die den wirtschaftlichen Austausch auf der Achse zwischen Italien und Holland und von dort bis nach Skandinavien und Russland, im Süden über Venedig bis in den Orient ermöglichte, hat ein italienischer Mönch erfunden.“ Er kommt zu dem Schluss: „Wir berauben uns dessen, was unser Wertvollstes ist, das Gleichgewicht zwischen persönlicher Freiheit und Solidarität, zwischen technischer Effizienz und Lebensstil, zwischen Kapitalismus und Gerechtigkeit, wie es nur in Europa existiert.“