Der CDU-Spitzenkandidat für die im Mai anstehende Landtagswahl in Schleswig-Holstein, Jost de Jager, lehnt eine Barauszahlung des Betreuungsgeldes ab. De Jager sagte der Tageszeitung „Die Welt“ (Donnerstagausgabe), er warne davor, das geplante Betreuungsgeld den Familien bar auszuzahlen, wie es die CSU fordert. De Jager: „Wir als Union sollten davon wegkommen, einen Anreiz für ein bestimmtes Lebensmodell setzen zu wollen.“
Stattdessen plädierte der Landeswirtschaftsminister dafür, das Geld für eine Aufbesserung der Rentensprüche von Eltern zu verwenden. „Es ist richtig, dass wir die Leistung der Kindererziehung anerkennen“, sagte de Jager. Denn die CDU wolle den Familien Wahlfreiheit bei der Lebensgestaltung ermöglichen. Aber nicht die Alimentierung während der Erziehungszeit, sondern eine bessere Altersversorgung sei dafür der richtige Weg. Dies entspreche auch der Tradition der CDU-Familienpolitik, sagte de Jager weiter. Schließlich habe die schwarz-gelbe Regierung unter Bundeskanzler Helmut Kohl die Anrechnung der Erziehungszeiten bei der Rente eingeführt. De Jager warnte außerdem, dass eine Barauszahlung des Betreuungsgeldes dazu führen könnte, dass gerade diejenigen Kinder nicht in eine Krippe gebracht würden, die am meisten von einer solchen Betreuung profitieren würden.