Die größte deutsche Drogeriekette Schlecker hat beim Amtsgericht Ulm einen Antrag auf Planinsolvenz eingereicht. Ein entsprechendes Fax ist beim Gericht eingegangen, im Laufe des Vormittags werde der Antrag im Original eingehen, sagte ein Sprecher des Gerichts. Das angeschlagene Familienunternehmen hatte diesen Schritt bereits am Freitag angekündigt und will sich auf diese Weise selbst sanieren.
Dennoch steht das vorhaben auf wackeligen Beinen, da DM und Rossmann bereits angekündigt haben, lediglich an einigen ausgewählten Standorten Interesse zu haben. „Ich wage die Prophezeiung, dass der Insolvenzverwalter nicht viele Läden weiter betreiben wird können“, so Rossmann im „Focus“. Die allermeisten der noch rund 7.000 Märkte bundesweit müssten schließen, weil sie nicht mehr zeitgemäß seien. Geschäfte in guten Lagen befänden sich vor allem in Bahnhöfen, die häufig von der Schlecker-Tochter Ihr Platz betrieben würden. Schlecker macht seit Jahren drastische Verluste. Hunderte Filialen wurden bereits geschlossen. Ende 2011 hatte die Kette in Deutschland etwa 30.000 Mitarbeiter. Hinzu kommen noch etwa 17.000 Mitarbeiter im Ausland.