Schlappe für Bundesregierung im Streit mit Netzbetreiber Tennet

Die Bundesregierung hat im Streit um die neuerliche Zertifizierung des deutsch-niederländischen Stromnetzbetreibers Tennet eine Schlappe erlitten, berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ in ihrer Montagsausgabe. Die EU-Kommission wies das Vorhaben der Bundesnetzagentur zurück, Tennet wegen fehlender Finanzmittel nicht mehr für den Netzbetrieb zuzulassen. Tennet ist unter anderem für die Anbindung der geplanten Meereswindparks in der Deutschen Bucht verantwortlich und hatte vor gravierenden Finanzierungsengpässen gewarnt, die den Ausbau in Frage stellen könnten.

Deshalb die abermalige Zertifizierung zu verweigern, lasse sich „nicht mit den Bestimmungen der Stromrichtlinie rechtfertigen“, heißt es in der Stellungnahme der EU-Kommission, aus der die Zeitung zitiert. „Die Kommission fordert daher die Bundesnetzagentur auf, den Antrag der Tennet erneut zu prüfen.“ Auch das Wirtschaftsministerium hatte mehrfach mit einem möglichen Entzug der Zertifizierung gedroht. Tennet-Geschäftsführer Lex Hartmann äußerte sich nun gegenüber der Zeitung zuversichtlich, dass man alle für die Zertifizierung erforderlichen Bedingungen erfüllen werde. Die Netzagentur habe nun zwei Monate Zeit, eine endgültige Entscheidung zu treffen.