Schiffsfonds Krise: Auch 2012 stehen Fondsanlegern unruhige Zeiten entgegen
Wie das von Börse Online publizierte Onlineportal www.graumarktinfo.de in dessen aktuellen Ausgabe berichtet, wird auch 2012 die unter den Schiffsfonds-Beteiligungen weiter um sich greifende Krise auf dem Containerfracher- und Tankermarkt nicht abreißen. Für etliche der schätzungsweise 250.000 deutschen Schiffsfonds-Anleger bedeutet dies, dass sie sich auch in diesem Jahr neben Ausschüttungsstopps und Nachzahlungen schlimmstenfalls sogar mit dem Totalverlust ihrer einstmals sicher geglaubten Einlage werden abfinden müssen.
Überkapazitäten auf Fondsschiffsmarkt setzen Schiffsfonds-Anlegern zu
Einer der Gründe für die auch 2012 immer mehr Fondsschiffe in den Abwärtssog ziehenden Schiffsfonds-Krise sind nach Einschätzung der www.graumarktinfo.de Autoren vor allem die auf dem Containerfrachter- und Tankschiffmarkt vorherrschenden Überkapazitäten. Diese seien nach Einschätzung der Börse Online Analysten vor allem der nach der Weltwirtschafts- und Finanzmarktkrise auf dem Flottenfondsmarkt vorherrschenden und überproportional zur eigentlichen Nachfrage gestiegenen hohen Frachtaufkommen geschuldet. Etliche Emissionshäuser und Reederein hatten noch vor der gerade dem Schiffsfondsmarkt besonders hart zugesetzten Finanzmarktkrise neue Tanker und Frachtschiffe bestellt, die nun mangels Kapazitätsauslastung weit der den Schiffsfonds-Anlegern einstmals sicher prognostizierten Gewinnzone hinterherfahren.
Sinkende Charterraten und mangelnde Auslastung bringen Schiffsfonds in Schieflage
Neben der mangelnden Auslastung der den Markt überschwemmenden Fondsschiffe ist nach Einschätzung der Börse-Online Analysten die derzeit unter zahlreichen Schiffsfonds vorherrschende finanzielle Schräglage auf die stetig nach unten sinkenden Charterraten zurückzuführen. Nach Einschätzung der Fondsanalysten lassen die aktuellen Auslastungszahlen zudem weder auf dem Containerschiff- noch auf dem Tankermarkt eine baldige Entlastung für die finanziell angeschlagenen Schiffsfonds erwarten.
Etliche Schiffsfonds von Insolvenz bedroht
Etlichen der teils kurz nach Auflage bereits weit unter Plansoll laufenden Schiffsfonds droht nach Ansicht der Börse-Online Autoren bei anhaltendem Ertragsminus die Zahlungsunfähigkeit. Bereits jetzt sind viele Schiffsfonds Beteiligungen nicht mehr in der Lage, die zum Teil hohen Darlehensverbindlichkeiten zu bedienen. Gelingt es den Schiffsfonds-Initiatoren dann nicht, mit den unlängst immer öfter die Geduld verlierenden Gläubigerbanken ein Sanierungskonzept zu erarbeiten und hiervon zudem die Schiffsfonds-Gesellschafter zu überzeugen, droht der in diesem Fall unvermeidbar werdende Gang vor das zuständige Insolvenzgericht.
Schiffsfonds Insolvenz : Schlimmstmöglicher Fall für Anleger
Für die zumeist schon von Ausschüttungsstopps und Nachschussforderungen betroffenen Schiffsfonds-Anleger bedeutet die Insolvenz den für sie schlimmstmöglich eingetretenen Fall: Da selbst ein im Falle der Schiffsfonds Insolvenz anberaumter Notverkauf der Fondsschiffe in der Regel nicht ausreichen dürfte, die über die Jahre angewachsenen Darlehensverbindlichkeiten der in Schräglage geratenen Schiffsfonds ansatzweise zu bedienen, ist die Insolvenz des Schiffsfonds für dessen Anleger immer öfter mit dem Totalverlust der kompletten Einlage gleichzusetzen.
Auch nach Schiffsfonds Insolvenz sind Anleger nicht schutzlos gestellt
Trotz der auch in diesem Jahr nicht abreißen wollenden Meldungswelle über in Not geratene oder bereits die Insolvenz angemeldeten Schiffsfondsbeteiligungen sind betroffene Schiffsfonds Anleger nicht schutzlos gestellt und haben nach wie vor die Möglichkeit, deren in Betracht kommenden rechtlichen Möglichkeiten vorzugsweise durch einen auf Bank- und Kapitalanlagerecht spezialisierten Rechtsanwalt überprüfen zu lassen.
Viele Schiffs- und Flottenfonds über Banken vertrieben
In vielen Fällen wurden Schiffs- und Flottenfonds über Banken, meist die Hausbank, vertrieben. Dabei wurden die Schiffsfondsbeteiligungen als besonders sichere Anlage empfohlen. Auf Risiken wie Totalverlust wurde regelmäßig nicht hingewiesen. Auch wurde die Höhe der weichen Kosten in den Beratungsgesprächen in der Regel nicht bzw. nicht ausreichend offengelegt. Aufgrund der kickback-Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes (BGH) bestehen deshalb in diesen Fällen gute Chancen für die Schiffsfonds-Anleger Schadensersatzansprüche geltend zu machen.
Fazit: Bei Vertrieb über Bank gute Erfolgsaussichten für geschädigte Schiffsfondsanleger
Geschädigte Schiffsfonds-Anleger, die von Bankberatern beraten wurden, haben in aller Regel gute Erfolgsaussichten hinsichtlich der Geltendmachung von Schadensersatzansprüchen. Diese richten sich darauf, so gestellt zu werden, als hätte man das Geschäft nie abgeschlossen. Das bedeutet, der Schiffsfonds-Anleger bekommt das von ihm geleistete Geld zurück und dieser gibt im Gegenzug die Beteiligung an die beratende Bank zurück.
Aufgrund dieser guten Erfolgsaussichten für Anleger geschlossener Schiffsfonds, die die Beteiligung über eine Bank gekauft haben bzw. von einer Bank beraten worden sind, wird in diesem Falle geraten, die in Betracht kommenden Ansprüche durch einen auf Bank- und Kapitalmarktrecht spezialisierten Rechtsanwalt umfassend überprüfen zu lassen.
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