Köln (wnorg) – Nachtdienste und Schichtarbeit mit unregelmäßigen Arbeitsperioden bringen den Biorhythmus durcheinander und sind gesundheitsschädlich. Wie kann man verhindern, dass der Körper durch Nachtarbeit und Schichtdienst irgendwann schlapp macht?
Über drei Millionen Menschen, die laut Statistischem Bundesamt regelmäßig zwischen 23 und 6 Uhr ihrem Beruf nachgehen, arbeiten gegen ihre innere Uhr. Krankenschwestern, Ärzte, Polizisten, Industriearbeiter – für sie und viele andere Berufsgruppen gehört Schichtarbeit zum Alltag. Ihr größtes Problem: Die vertauschten Schlaf- und Arbeitszeiten während der Nachtdienste.
„Unser Biorhythmus orientiert sich am Wechsel von Helligkeit und Dunkelheit, deshalb sind wir auch tagsüber aktiv“, erklärt Dr. Ulrike Roth, Arbeitsmedizinerin bei TÜV Rheinland. „Arbeiter im Nachtdienst sind gezwungen, gegen ihren natürlichen Rhythmus anzukämpfen.“ Sie schlafen weniger, da tagsüber häufig Lärm, Licht und höhere Raumtemperaturen die nachzuholende Ruhe stören. Eine Belastung, die auf Dauer gesundheitliche Folgen haben kann und sich negativ auf die Leistungsfähigkeit der Arbeitnehmer auswirkt. „Solch eine Lebensweise kann langfristig zu chronischen Schlafstörungen, Magenbeschwerden, Herzkrankheiten, innerer Unruhe und Nervosität führen“, betont die Expertin.
Um möglichen Krankheiten vorzubeugen sollten Nachtarbeiter regelmäßige Essenszeiten einhalten, wenig Alkohol trinken und sich gesund ernähren. Beschwerden wie Schlaflosigkeit und Nervosität lassen sich zudem durch Sport – etwa im 24 Stunden geöffneten Fitnessstudio – kompensieren. Ein Schlafzimmer zur ruhigeren sowie kühleren Seite der Wohnung, das sich vollständig abdunkeln lässt, erleichtert den Tagesschlaf. Wenn möglich sollte ein Wechsel der Schichten immer vorwärts, also gemäß der Reihenfolge Früh-, Spät-, Nachtschicht erfolgen, außerdem sollten nicht mehr als drei Nachtschichten hintereinander folgen.
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