Schavans Plagiatsaffäre: Baden-Württembergs CDU-Chef Strobl greift Universität an

In der Debatte um die Dissertation von Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) hat der CDU-Landesvorsitzende von Baden-Württemberg, Thomas Strobl, schwere Vorwürfe gegen die Hochschule erhoben. „Was an der Universität Düsseldorf passiert ist, finde ich unterirdisch“, sagte er dem Nachrichtenmagazin „Focus“. Es sei inakzeptabel, dass Journalisten vor der Betroffenen selbst über das Gutachten informiert worden seien.

Zugleich äußerte Strobl einen schwer wiegenden Verdacht: „Es wäre interessant zu untersuchen, ob in Fällen wie diesen womöglich auch Geld fließt. Es könnte sich hier möglicherweise auch um eine Beihilfe oder eine Anstiftung zu einer Straftat handeln.“ Die Universität hatte Strafanzeige wegen Weitergabe vertraulicher Informationen erstattet. Unterdessen verdichten sich nach „Focus“-Informationen die Hinweise, dass das Gutachten einen Konsens aller prüfenden Ausschussmitglieder wiedergibt. Ein Mitglied betonte in „Focus“, man habe „arbeitsteilig untersucht“. Dabei seien Ergebnisse mehrerer Prüfer eingeflossen. Entscheidend für die Beurteilung sei es gewesen, dass die Arbeit „kein wissenschaftlich verantwortliches Handeln“ zeige und der Fall „Vorbild-Charakter“ habe.