Schäuble kritisiert Umgang mit Timoschenko

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat den Umgang der Ukraine mit der Oppositionspolitikerin Julia Timoschenko kritisiert. „Man besiegt den politischen Gegner in Wahlen, aber sperrt ihn nicht ins Gefängnis“, sagte er der „Welt am Sonntag“ (E-Tag: 13. Mai 2012). „Der Protest, auch der sehr kluge Verzicht des Bundespräsidenten auf eine Reise in die Ukraine, haben schon Früchte getragen.“

Er hoffe, dass sich für Timoschenko „alles gut entwickeln wird“. Schäuble kündigte an, nicht zu einem Spiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft in der Ukraine zu reisen. Er begründete das mit seiner Aufgabe als Finanzminister. „Wenn ich noch für den Sport zuständig wäre, müsste man sehen“, sagte er. Wenn man die Welt zu einem Fest wie einer Fußball-EM einlade, „dann muss man es sich auch gefallen lassen, dass die Welt noch genauer hinschaut“, sagte Schäuble an die Adresse Kiews. „Das ist gut so!“