Schäuble hält Diskussion um Wulff für schädlich für Amt des Bundespräsidenten

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hält die Diskussionen über Christian Wulff für schädlich für das Amt des Bundespräsidenten und fordert zur Zurückhaltung auf. In einem Interview mit „Bild am Sonntag“ sagte Schäuble: „Wir haben ein hohes Interesse daran, dass das Amt des Bundespräsidenten unbeschädigt bleibt. Die Debatten, die im Augenblick geführt werden, sind Belastung für das Amt. Und daher halte ich ein gewisses Maß an Zurückhaltung für sinnvoll.“

Auf die Frage, wie Schäuble sein Eigenheim einst finanziert habe, sagte der Finanzminister: „Seit vielen, vielen Jahren ist die Volksbank Offenburg meine Hausbank. Die hat damals auch die Hausfinanzierung übernommen.“ Auch die stellvertretende CDU-Vorsitzende Annette Schavan hat ein Ende der Wulff-Debatte gefordert. „Der Bundespräsident hat Informationen gegeben und sich für sein Verhalten entschuldigt. Jetzt sollten wir zu dem zurückkehren, was wirklich wichtig ist“, sagte die Bundesbildungsministerin der „Welt am Sonntag“ (Weihnachtsausgabe). Der Staatsrechtler von Arnim hingegen sieht in der Debatte weiterhin Klärungsbedarf und könne die Entscheidung der Staatsanwaltschaft Hannover, nicht gegen Wulff zu ermitteln, nicht nachvollziehen. Der Bundespräsident ist wegen einer umstrittenen Kreditvergabe in den letzten zehn Tagen massiv unter Druck geraten. Daraufhin hatte er am Donnerstag eine persönliche Erklärung abgegeben und sich für sein „irritierendes“ Verhalten entschuldigt.