Schäuble: Griechenland nimmt deutsche Hilfsangebote nicht an

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat die griechische Regierung kritisiert, weil sie Hilfsangebote von Deutschland nicht annimmt. „Zur Hilfe gehört immer jemand, der sich helfen lassen will“, sagte der CDU-Politiker dem „Tagesspiegel“. Die Bundesregierung biete Athen seit geraumer Zeit die Zusammenarbeit beim Aufbau einer effizienteren Steuerverwaltung an, so der Finanzminister.

„Das Angebot wird bis heute nicht genutzt“, sagte Schäuble. Die Bundesregierung scheint insgesamt unzufrieden mit dem Vorgehen in Athen zu sein. Wie die „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf ein internes Arbeitspapier des Bundeswirtschaftsministeriums meldet, vermisse Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) die Bereitschaft der Griechen, Hilfsangebote anzunehmen. „Eine vorläufige Bilanz des deutschen Unterstützungsangebotes fällt ernüchternd aus“, heißt es laut dem Blatt in dem Papier. In Griechenland hat die Regierung von Ministerpräsident Lucas Papademos unterdessen am Samstag letzte Einzelheiten des Sparpakets gebilligt. Dieses sieht Einsparungen von insgesamt 3,3 Milliarden Euro vor und ist Vorraussetzung für das zweite Hilfspaket der internationalen Gläubiger für Griechenland, das ein Volumen von 130 Milliarden Euro hat. Die Euro-Finanzminister könnten die Finanzhilfen am Montag grundsätzlich freigeben.