Thilo Sarrazin wäre bereit, unentgeltlich als Wirtschaftsberater zu arbeiten, wenn die nächste griechische Regierung ihn fragen würde. Der Wochenzeitung „Die Zeit“ sagte er: „Ich käme vielleicht in Versuchung, wenn ich erstens klare Zuständigkeiten und Kompetenzen hätte, zweitens mir einige deutsche Beamte meines Vertrauens aussuchen könnte und drittens jeder dieser Beamten sowie auch ich einen nicht korrupten griechischen Dolmetscher beigestellt bekämen.“ Auf die Frage, wie die Kanzlerin ihre Euro-Politik ändern sollte, würde sie seinen Ratschlägen folgen, sagte Sarrazin: „Wenn sie den französischen Präsidenten sieht, sollte sie sagen: Lieber François, wir wollen weiterhin die Währungsunion gemeinsam mit Frankreich, die deutsch-französische Freundschaft ist der Kern Europas, völlig klar.“
Aber Sarrazin spricht sich auch für eindeutige Stoppzeichen aus. „Wenn der Fiskalpakt von Frankreich nicht genau so ratifiziert wird, wie wir ihn verabschiedet haben“, dann sollte die Kanzlerin „den Antrag auf Zustimmung zum europäischen Rettungsschirm im Bundestag zurückziehen.“ Im Übrigen: Sollte die Notenbank dauerhaft vom Vorrang der Preisstabilität abweichen, dann sollte die Bundesbank ihre Vertreter aus dem Gouverneursrat der EZB zurückziehen.