Sara Netanjahu spielte zentrale Rolle bei Freilassung von Gilad Schalit

Bei der Entscheidung, den entführten israelischen Soldaten Gilad Schalit im Austausch gegen zahlreiche Terroristen der Hamas zu befreien, spielte die Frau des israelischen Ministerpräsidenten eine zentrale Rolle. Sara Netanjahu habe ihren Mann gebeten, an Schalit zu denken, „als wäre er unser eigener Sohn“, so Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zu „Bild am Sonntag“. „Meine Frau war diejenige, die mir sagte, denk an diesen Jungen in diesem dunklen Verlies, ohne Hoffnung, ohne Licht“, sagte Benjamin Netanjahu weiter.

Sara Netanjahu gab „Bild am Sonntag“ ihr erstes Zeitungsinterview seit zwölf Jahren. Die studierte Psychologin, die seit 22 Jahren mit Benjamin Netanjahu verheiratet ist, lebt nach eigenen Angaben in ständiger Sorge um ihren Mann: „Die Sorge ist eigentlich immer da, vor allem vor öffentlichen Veranstaltungen oder wenn er im Ausland ist. Ich lebe seit vielen Jahren damit, aber ja, ich habe Angst um ihn. Und nicht nur um ihn, auch um unsere Kinder.“ Wegen der Gefährdung ihres Mannes sei ein normales Familienleben schwierig, so Sara Netanjahu: „Viele alltägliche Dinge sind für uns aus Sicherheitsgründen unmöglich – einkaufen, ins Kino gehen. Aber mein Mann und ich versuchen dennoch, uns Freiräume zu schaffen.“ Über ihre Ehe mit Netanjahu sagte sie: „Er ist nicht nur mein Partner, er ist auch mein bester Freund.“ Zudem zeigte sich Sara Netanjahu als Fan von Kanzlerin Angela Merkel: „Ich finde sie großartig. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich Bilder von G8- oder von G20-Gipfeln sehe, auf denen sie die einzige Frau unter lauter Männern ist. Sie weiß, was sie will und ich denke, sie ist eine sehr gute Bundeskanzlerin.“ Die Ehefrau des israelischen Ministerpräsidenten widersprach Medienberichten, wonach sie Hausangestellten weniger als den Mindestlohn gezahlt haben soll. Der „Bild am Sonntag“ sagte Israels First Lady: „In den zehn Jahren, die mein Mann Oppositions- und nicht Regierungschef war, gab es keine einzige Beschwerde von unseren Mitarbeitern. Pünktlich mit der zweiten Amtszeit meines Mannes fingen die unwahren Behauptungen wieder an. Für manche Menschen ist es offenbar lukrativ und verführerisch, mit solchen erfundenen Geschichten an die Öffentlichkeit zu gehen.“ Für die Medien sei sie ein „leichtes Opfer“, so Sara Netanjahu. „Wenn sie meinen Mann nicht treffen können, attackieren sie eben mich“, sagte Sara Netanjahu zu „Bild am Sonntag“.