Kurz vor Beginn der gemeinsamen Sitzung der bayerischen und sächsischen Landesregierungen hat Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) eine stärkere Zusammenarbeit mit dem westdeutschen Nachbarn angekündigt. „Ich will nicht mehr nur mit dem Label des Ostdeutschen herumlaufen“, sagte Tillich dem „Handelsblatt“ (Dienstagausgabe). Sachsen wie Bayern seien sich kulturell ähnlich, selbstbewusst und strebsam.
„Wir wollen auf Augenhöhe mit einem Partner Projekte umsetzen, auch wenn er wirtschaftlich stärker ist“, sagte Tillich. Deshalb arbeite Sachsen etwa im Bereich Elektromobilität mit Bayern zusammen. Unternehmen wie Infineon oder BMW produzieren in beiden Ländern. Sachsen sei seit einigen Jahren in der Lage, mit Bayern zusammenzuarbeiten. „Das liegt an unserem wirtschaftlichen Erfolg und daran, dass die Leistungen in den Bereichen Bildung, Forschung und Technologie respektiert werden“, so Tillich. Auch im Bundesrat stimmen sich beide Länder enger ab. Dies liege auch daran, dass Bayern wegen des Regierungswechsels in Baden-Württemberg einen parteipolitischen Partner verloren habe, erklärte der sächsische Ministerpräsident weiter.