Sachsens Plan zur Lehrerabwerbung stößt auf Widerstand

Die Ankündigung der Staatsregierung von Sachsen, Lehrermangel an Schulen des Landes durch das Abwerben von Pädagogen aus Bayern bekämpfen zu wollen, stößt dort auf Widerstand. Es wäre „eine Katastrophe, wenn Lehrer, die in Bayern für horrendes Geld ausgebildet worden sind, nach Sachsen geschickt würden“, sagte der Präsident des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes (BLLV) Klaus Wenzel der Wochenzeitung „Die Zeit“: „Wir brauchen jeden einzelnen Lehrer selbst, um weniger Unterrichtsausfall und eine bessere Förderung der Schüler zu erreichen.“ Die Konditionen, die Sachsen den Nachbarn im Süden anbiete, seien überdies nicht lukrativ genug, sagte Wenzel.

„Ich kenne keinen einzigen Lehrer aus Bayern, der einen Wechsel nach Sachsen für eine interessante Option hält“, erklärte der Chef des mit 55.000 Mitgliedern größten Pädagogenverbandes in dem CSU-geführten Bundesland. Im Januar hatte der damalige sächsische Kultusminister Roland Wöller (CDU) angekündigt, sein Land wolle junge Lehrer aus Bayern gewinnen, um damit den wachsenden Mangel an Grundschullehrern zu beheben. Der Vorschlag stieß auf Kritik, weil abgeworbene Pädagogen mehr als ihre sächsischen Kollegen verdienen würden, was ein „Zwei-Klassen-System“ etabliere. Wöller ist vergangene Woche im Streit um die Sparpläne der Landesregierung zurückgetreten.