Sachsen-Anhalts Kultusministerium stellt verkürztes Referendariat auf Prüfstand

Wegen massiver Proteste von Referendaren und Lehrerverbänden will Sachsen-Anhalts Kultusministerium das verkürzte Referendariat auf den Prüfstand stellen. Das berichtet die „Mitteldeutsche Zeitung“ (Montagsausgabe). Die Ausbildung junger Lehramtsanwärter an den Schulen war im April 2010 von 24 auf 16 Monate verkürzt worden.

Nun berichten Referendare von 70-Stunden-Wochen. Die Inhalte der Ausbildung seien im Zuge der Reform zu sehr komprimiert worden, sagte Claudia Diepenbrock, Vorsitzende des Sekundarschullehrerverbands Sachsen-Anhalt. Viel früher als im zweijährigen Referendariat müssten die angehenden Lehrer nun eigenverantwortlichen und unbetreuten Unterricht abhalten. „Die Referendare sind stark davon abhängig, ob ihre Mentoren an den Schulen Zeit für ihre Betreuung haben oder sich diese nehmen“, beklagt Diepenbrock. Sowohl der Sekundarschullehrerverband als auch der Philologenverband Sachsen-Anhalt fordern die Rückkehr zum zweijährigen Referendariat. Das Kultusministerium kündigte nun an, im Sommer zu analysieren, ob die Ausbildung verändert werden muss. Ob dann das zweijährige Referendariat wieder eingeführt wird, ließ das Ministerium allerdings offen.