RWE-Chef Terium erwartet steigende Strompreise

Der Chef des Energieversorgers RWE, Peter Terium, erwartet weiter steigende Strompreise. „Es war allen Beteiligten klar, dass es die Energiewende nicht zum Nulltarif gibt“, so der RWE-Chef. Für Terium ist ein höherer Strompreis unausweichlich, „wenn man die massiven Investitionen in den erforderlichen Netzausbau, die steigenden Forderungen für die Erneuerbaren Energien und die steigenden Kosten für konventionelle Energien wie Kohle und Gas sieht“.

Der RWE-Chef wehrt sich zudem gegen den Vorwurf, dass die Energiekonzerne 2012 von Verbrauchern bis zu drei Milliarden Euro zu viel verlangt hätten. Er machte vielmehr den Staat als Preistreiber aus. „Wir haben gesunkene Preise für Strom auf der Beschaffungsseite, an der Börse, genutzt, um den Anstieg der staatlichen Abgaben und Umlagen aufzufangen. Wir haben nicht `gezockt`.“ Und weiter: „Knapp die Hälfte des Strompreises geht auf das Konto des Staates. Hinzu kommt ein knappes Drittel für die staatlich regulierten Netzentgelte. Die Energiewirtschaft ist mittlerweile nur noch verantwortlich für ein Viertel des Strompreises.“ Zu den Verlierern der Energiewende zählt Terium überdies auch RWE. „Der Ausstieg aus der Kernenergie hinterlässt in unserer Bilanz tiefe Spuren“, sagte der Konzernchef. „Aber wir haben wichtige Weichen gestellt: Wir steigen weltweit aus der Kernenergie aus, investieren massiv in Erneuerbare.“ Terium übernahm im Juli von Jürgen Großmann die Führung von Deutschlands zweitgrößtem Energieversorger. RWE hat rund 72.000 Mitarbeiter und 17 Millionen Strom- sowie acht Millionen Gaskunden.