Rücktritt von Schweizer Nationalbanker: Ehefrau entschuldigt sich

Nach dem Rücktritt des Präsidenten der Schweizer Nationalbank, Philipp Hildebrand, hat sich dessen Ehefrau öffentlich entschuldigt. In einer schriftlich verfassten, öffentlichen Stellungnahme erklärte Kashya Hildebrand, dass sie die Transaktion vom 15. August 2011 falsch eingeschätzt und einen Fehler begangen habe. „Ich möchte mich öffentlich und ohne jede Einschränkung beim schweizerischen Volk, der Schweizerischen Nationalbank und vor allem bei meinem Gatten für meinen Fehler in der Beurteilung der Devisentransaktion vom 15.August 2011 entschuldigen“, so Hildebrand.

„Mein Mann ist gescheitert, weil ich den Interessenskonflikt, den mein Kauf von Dollars auslöste, nicht realisiert habe. Mein Gatte ist ein Mann von höchster Integrität und ich bedaure zutiefst, dass seine Integrität durch mein Vorgehen in Frage gestellt werden konnte.“ Die Ehefrau des Bankers bereue ihr eigenes Verhalten und die Tatsache, dass sie dessen Auswirkungen nicht erkannt hat, zutiefst. Hildebrand hatte am Montag die Konsequenzen aus der Affäre umstrittener Devisengeschäfte gezogen und trat mit sofortiger Wirkung von seinem Posten als Präsident der Schweizer Nationalbank zurück. Der Bankenpräsident stand seit Wochen wegen des Verdachts des Insiderhandels bei Devisengeschäften in der Kritik. Vergangene Woche erklärte er, seine Frau habe am 15. August ohne sein Wissen 400.000 Franken in Dollar getauscht und angelegt. Drei Wochen später legte die Notenbank als Mittel gegen die anhaltende Aufwertung des Franken einen Mindestwechselkurs zum Euro fest, woraufhin nicht nur der Euro, sondern auch der Dollar gegenüber dem Franken stark anstieg. Hildebrand selbst hätte erst am 16. August von der Transaktion seiner Frau erfahren.