Riester Rente – Experte bringt Riester-Pflicht ins Gespräch

Der Ökonom Bert Rürup brachte die Tage eine Riester-Pflicht ins Spiel, wo jeder Beschäftigte zum Abschluss einer Riester Rente gezwungen würde. Auslöser dafür war, dass es im ersten Quartal 2013 mehr Stornierungen bei der Riester Rente gab als Neuabschlüsse. Seit 2001 schwächelt die staatlich geförderte Altersvorsorge zunehmend.

Kann es zu einer Riester Rente Pflicht kommen?

Nein, eine solche Pflicht sei laut Bert Rürup nicht durchsetzbar. Wie er am Montag der Berliner Zeitung mitteilte, „War es ein Fehler, dass bei der Rentenreform 2001 die Privatvorsorge nicht obligatorisch eingeführt wurde.“ Er fordert jedoch eine Reform der Riester Rente, um diese wieder attraktiver zu machen.

Bis 2011 konnten die Versicherer im Jahr mindestens eine Millionen Verträge verkaufen. Ende März 2013 gab es 15,7 Millionen Verträge und damit zirka 27.000 weniger als noch Ende 2012.

Was sollte die Riester Rente erreichen?

Die Riester Rente sollte vor allem den Rentenbeitrag stabil halten. Da nicht umstritten ist, dass die gesetzliche Rente allein im Alter nicht ausreichen wird, hat der Staat die Riester Rente eingeführt. Durch die staatliche Förderung mit Zulagen und Steuervorteilen erscheint die Riester Rente als attraktive Altersvorsorge.

Insbesondere sollten auch Geringverdiener mit dieser geförderten Altersvorsorge angesprochen werden. Doch wer im Alter Grundsicherung erhält, muss damit rechnen, dass die Grundsicherung um die Auszahlung der Riester Rente gekürzt wird.

Änderungen bei der Riester Rente durch das Altersvorsorge Verbesserungsgesetz

Am 01. Juli 2013 traten bereits Teile des Altersvorsorge Verbesserungsgesetzes in Kraft. Darunter auch das Produktinformationsblatt. Mithilfe dieses Informationsblattes soll es Verbrauchern ermöglicht werden die Riester Rente besser zu vergleichen. Außerdem steigt gleichzeitig der Wettbewerbsdruck auf die einzelnen Versicherer.

Keine Transparenz und hohe Kosten bei der Riester Rente

Ein weiterer Kritikpunkt der Riester Rente ist die fehlende Transparenz der Verträge sowie die hohen Kosten, die für Verwaltung- und Vertrieb anfallen. Untersuchungen aus früheren Jahren zeigten deutlich, dass bei manchen Angeboten die Kosten höher liegen als die staatlichen Zulagen. Im Juli 2013 fand das Munich Center for the Economics of Aging (MEA) heraus, dass die durchschnittlichen Kosten einer Riester Rente bei 12 Prozent liegen. Beim schlechtesten Angebot lagen die Kosten sogar bei 20 Prozent.