Regierung unterstützt Industrie bei Ausbau von Wasserstoff-Tankstellennetz

Die Bundesregierung will die Industrie bei dem Ausbau eines überregionalen Tankstellennetzes für Wasserstofffahrzeuge unterstützen. Wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Mittwochausgabe) berichtet, sind 50 zusätzliche Wasserstoff-Tankstellen bis zum Jahr 2015 geplant, die jeweils etwa eine Million Euro kosten und zu rund der Hälfte vom Verkehrsministerium finanziert werden. Partner aus der Industrie für das Projekt sind der Autohersteller Daimler, der Tankstellenbetreiber Total und der Industriegase-Hersteller Air Liquide.

Daimler hatte zuvor auch schon den Aufbau von 20 Wasserstofftankstellen zusammen mit dem Industriegase-Hersteller Linde angekündigt. Der Stuttgarter Konzern hatte erst vor kurzem den Beginn der Produktion von Brennstoffzellenautos in größeren Stückzahlen auf das Jahr 2014 vorgezogen. Bislang produziert der Konzern erst eine Kleinserie von 200 Fahrzeugen. Die mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzelle gilt als zukunftsträchtig, weil während der Fahrt keine Abgase anfallen. Außerdem liegt der Hauptvorteil im Vergleich zum voll elektrisch angetriebenen Auto in der schnellen Betankung und der deutlich größeren Reichweite. Denkbar ist sogar, mit der Produktion von Wasserstoff zur Speicherung der mit großen Schwankungen produzierten erneuerbaren Energien beizutragen. Nachteile der Brennstoffzelle liegen jedoch in der fehlenden Tankstellen-Infrastruktur, für die zunächst ein Milliardenbetrag aufgewendet werden müsste, und in dem etwas höheren Preis der Autos, in denen das Edelmetall Platin zum Einsatz kommt.