Radiomoderator muss wegen Kindesmissbrauchs in den Knast

Ein ehemaliger Radiomoderator des Rostocker Senders „Ostseewelle“ muss wegen Kindesmissbrauch für drei Jahre und zwei Monate ins Gefängnis. Dazu verurteilte ihn das Landgericht Rostock am Dienstag. Der 39-jährige Mann hatte zuvor gestanden, zwischen 2005 und 2008 mit einem anfangs zwölf Jahre alten Mädchen wiederholt Sex gehabt zu haben.

Die heute 20-Jährige hatte angeblich freiwillig mit ihrem damaligen Idol geschlafen, nun aber Anzeige erstattet. Als strafmildernd werteten die Richter insbesondere das Geständnis, welches der jungen Frau eine Aussage vor Gericht ersparte und den Prozess schnell beendete. Gedroht hatten dem Radiomoderator nach Angaben eines Gerichtssprechers eine Haftstrafe von über zehn Jahren. Er war Ende Mai auf spektakuläre Weise während der laufenden Frühsendung in den Studios des Senders verhaftet worden. Der Sender kommentierte das Urteil am Dienstag: „Der Prozess und das Urteil sind sehr schmerzhaft für die Mitarbeiter und das Unternehmen. Zugleich sind wir erleichtert, dass durch das Geständnis am heutigen Tag vor allem dem Opfer ein langer Prozessverlauf erspart geblieben ist.“ Mit der Verurteilung sei die seit der Festnahme Ende Mai ruhende Zusammenarbeit mit dem Moderator endgültig beendet. Dem bis zu seiner Festnahme populären Moderator wird ein hoher Anteil daran zugesprochen, dass der Sender innerhalb weniger Jahre zum meistgehörten Programm in Mecklenburg-Vorpommern aufstieg.