Publizist Bernard-Henri Lévy fordert militärisches Eingreifen in Syrien

Der französische Publizist Bernard-Henri Lévy hat die internationale Gemeinschaft dazu aufgefordert, in Syrien militärisch einzugreifen. „Wir müssen jetzt in Syrien intervenieren“, schreibt Lévy in einem Beitrag für die Tageszeitung „Die Welt“ (Mittwochausgabe). Vor einem Jahr hätten französische, amerikanische und arabische Flugzeuge das libysche Bengasi vor der angekündigten Zerstörung bewahrt.

Nun gebe es ein neues Bengasi. „Diese Stadt heißt Homs.“ Die Stadt sei sogar noch in einer schlimmeren Situation als Bengasi. Doch „was wir dort (in Bengasi) getan haben, tun wir hier nicht“. Dieselben Panzertypen, „die wir in Libyen am Boden zerstört haben, bevor sie losschlugen, operieren nun in Syrien völlig ungestraft.“ Auch wenn die militärische Lage nicht identisch sei, gäbe es Möglichkeiten einzugreifen. Lévy fordert die Einrichtung von Flugverbots- und Schutzzonen sowie die Bewaffnung der Freien Syrischen Armee. Eine Intervention sei zwar riskant, doch andernfalls würde der Bürgerkrieg, den Assad vorbereite, Syrien „in einen neuen Irak“ verwandeln. Die internationale Gemeinschaft stehe vor einem „moralischen Desaster“, wenn sie sich der „Verantwortung, zu schützen“, die sie in Libyen vorbildlich übernommen habe, nun in Syrien entziehe. Lévy hatte im vergangenen Jahr den französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy überzeugt, in Libyen zu intervenieren.