Psychologe im Interview: “Gute Vorsätze brauchen starke Motive“

Die Jahre wechseln, die guten Vorsätze bleiben: Abnehmen, Rauchen aufgeben, mehr Sport treiben, Stress abbauen und auch mehr Zeit mit der Familie verbringen landen immer wieder auf den Listen der guten Vorsätze fürs neue Jahr. Der Freiburger Psychologe Dr. Rainer Schneider erklärt, warum es oft beim frommen Wunsch bleibt und wie man sich motiviert, Ziele tatsächlich zu erreichen.

Redaktion: Herr Dr. Schneider, laut mehreren Langzeitstudien landen immer wieder die gleichen Wünsche und Vorhaben auf der Liste der Dinge, die man im neuen Jahr ändern will. Heißt das, es gibt kaum Hoffnung alte Laster abzulegen?

Schneider: Neujahr ist tatsächlich ein kollektives Motivations-Phänomen. Viele Menschen nehmen sich ausgerechnet für dieses Datum etwas vor, das sie in ihrem Leben von da an ändern wollen. Aber es ist tatsächlich so: Wenn ich schon so ein markantes Datum brauche, um mir überhaupt Gedanken zu machen, was ich in meinem Leben ändern will, dann handelt es sich vermutlich um Dinge, die mich gar nicht so richtig stören.

Wie meinen Sie das?

Jedes beliebige Datum könnte dienen, um von da an beispielsweise mit dem Rauchen aufzuhören oder mehr Sport zu treiben. Und tatsächlich hilft es vielen Menschen, wenn sie sich so messbare Ziele mit eindeutigen Zeitvorgaben und Terminen setzen. Manchen hilft es übrigens auch nicht. Jedenfalls: Wäre der Wunsch nach einer tollen Figur oder danach, Nichtraucher zu werden, tatsächlich stark ausgeprägt, würde man mit dem Vorsatz ja nicht bis zum neuen Jahr warten.

Sie meinen also, gute Vorsätze fürs neue Jahr sind zwar weit verbreitet. Aber man sollte sich lieber ein anderes Datum suchen, um Ziele anzugehen.

Ich meine vor allem, dass Termine und Zeitkorridore nur bei einem Teil der Menschen tatsächlich die Motivation stärken. Ich unterscheide mehrere psychologische Idealtypen. Da gibt es beispielsweise einen ergebnisfokussierten Typus, der genau solche Termine und messbaren Ziele braucht. Hingegen es gibt auch den wachstumsorientierten Typus. Der lernt und – im Wortsinne seines Namens – wächst gerne an seinen Zielen. Für jemanden, dessen Psyche in der Richtung ausgeprägt ist, sind rigide Termine und Pläne Gift.

Können Sie Tipps geben, wie die einzelnen Typen sich am besten für ein Ziel motivieren?

Der Integrationsfokussierte Typ wird beispielsweise durch Lob motiviert. Und der vierte Typus im Bunde, der Effektfokussierte, muss messbare Fortschritte sehen, um optimal motiviert zu sein. Aber so lange Sie nicht wissen, welchem Typus Sie am ehesten entsprechen, werden Ihnen Tipps und Tricks beim Ziele erreichen nur schwerlich helfen.

Wichtig ist für jeden Typus, also auch für jeden realen Menschen, dass man richtig motiviert an gute Vorsätze herangeht. Suchen Sie sich starke Motive, warum Sie etwas erreichen wollen. Wägen Sie ab, warum Sie ein Laster bislang nicht losgeworden sind und finden Sie heraus, welche vielleicht auch verborgenen Wünsche dahinter stecken könnten. Und wenn Sie wirklich ein auf Ihre Psyche abgestimmtes Motivationsprogramm wollen, das Ihnen zeigt, wie Sie optimal auf ein Ziel zusteuern, dann probieren Sie MOVE.


Über die MOVE-Methode

MOVE steht für „Motivationsbasierte Verhaltensänderung“ und wurde 2011 entwickelt. Urheber der Methode ist der Freiburger Psychologe Dr. phil. Dipl. Psych. Rainer Schneider. Schneider ist zertifizierter Coach, forscht und berät zu Themen wie Therapie-Effekte und Selbstregulation und war unter anderem beratend tätig für den wissenschaftlichen Beirat der Bundesärztekammer. Die psychologische Disziplin, die der MOVE-Methode zugrunde liegt, ist die seit ca. 10 Jahren erforschte PSI-Theorie. Projektpartner der MOVE-Methode ist die Kommunikationsagentur stereo pr aus Deidesheim (RLP). Siehe auch den ausführlichen Bericht auf Textberater.com: http://www.textberater.com/corporate-publishing/nichtraucher-werden/
– Das Nichtraucherprogramm finden Sie unter www.MOVE-Methode.de.
– Unter www.MOVE-Wunschgewicht.de gibt’s das auf die Persönlichkeit abgestimmte Programm zum Abnehmen.
– Und wer mehr Sport machen will, aber noch immer mit dem inneren Schweinehund kämpft, sollte auf www.MOVE-MUSCLE.de vorbeischauen.

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Thomas Sillmann
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