Eine am PIB Psychotherapeutischem Institut Bergerhausen in Duisburg durchgeführte Studie vergleicht die Behandlungsergebnisse einer Versuchsgruppe mit Neurosepatienten durch Psychodramatherapie mit einer Kontrollgruppe von unbehandelten Personen. Alle KlientInnen bewerten in der Nachbefragung die Therapiezeit für sich als erfolgreich und haben wesentliche, vorab formulierte Ziele erreicht. Dies wird durch die Auswertung von psychometrischen Verfahren bestätigt. Die Studie wird veröffentlicht in der Zeitschrift Psychodrama und Soziometrie – Sonderheft Empirische Forschung, VS Verlag für Sozialwissenschaften
Therapiestudie mit Humanistischem Psychodrama
Ziel der Studie ist der empirische Nachweis von Behandlungseffekten durch eine Teilnahme an einer Psychodramatherapiegruppe. Leitende Hypothese der Studie ist dabei, dass die Psychodramatherapie Symptomreduktionen, positive Veränderungen im Persönlichkeitsbereich sowie im sozialen Verhalten bewirkt und sich diese Veränderungen durch die Messinstrumente FPI, MMPI und SVF signifikant nachweisen lassen. Begleitend werden die Klienten über ihre geplanten und erreichten Therapieziele durch standardisierte Fragebögen interviewt.
Alle KlientInnen bewerten in der Nachbefragung die Therapiezeit für sich als erfolgreich und haben wesentliche, vorab formulierte Ziele erreicht. In der Hauptsache wurde beschrieben, dass durch die Gruppentherapie eine größere Zufriedenheit mit den privaten sozialen Kontakten und im beruflichen Umfeld erlangt wurde. Dies gelang zum einen durch eine Verbesserung der Akzeptanz anderer Meinungen und Positionierungen aber auch zum anderen teilweise durch die gewachsene Fähigkeit, sich selbst besser abgrenzen und durchsetzen zu können. Das Selbstbewusstsein und damit das Selbstwertgefühl sind bei den meisten GruppenteilnehmerInnen deutlich verbessert, auch die Fähigkeit, eigene Gefühl anzunehmen und damit gelassener umzugehen. Hemmungen im Umgang mit anderen, eine leichte Erregbarkeit in Konfliktsituationen, das Gefühl „Im-Stress-zu-sein“ sowie körperliche Beschwerden und eine Stimmungsinstabilität haben sich in den Beschreibungen der KlientInnen normalisiert.
Diese von den KlientInnen geschilderten Ergebnisse werden durch die Auswertung der psychometrischen Verfahren bestätigt.
Durch das Spezifische dieses gruppentherapeutischen Verfahrens wird offenbar eine Entwicklung der besonderen Persönlichkeitseigenschaften angeregt, die einer Entstehung und Aufrechterhaltung so genannter neurotischer Symptome entgegen wirken. Die Gruppenpsychotherapie stellt damit ein effektives ressourcenorientiertes Verfahren dar.
Die Studie wurde durchgeführt am Psychotherapeutischen Institut Bergerhausen (PIB) in Duisburg, welches seit 1973 die Bevölkerung mit psychologischer, psychosozialer Beratung sowie psychotherapeutischer Behandlung in einer Ambulanz versorgt. Seit 1974 wird das Psychodrama als Gruppenpsychotherapie genutzt und seit 1979 psychosoziale Fachkräfte in diesem Verfahren ausgebildet.
Das Psychotherapeutische Institut Bergerhausen (PIB) wurde im Jahre 1973 in Duisburg von Hans-Werner Gessmann gegründet. In der Duisburger Geschäftsstelle sind Ärzte, Psychologen, Psychotherapeuten, Pädagogen sowie Verwaltungsangestellte und technische Mitarbeiter in einer psychotherapeutischen und schlafmedizinischen Ambulanz tätig. Das PIB ist eine der ältesten privaten Einrichtungen in Deutschland, die umfangreich im psychosozialen Bereich Fortbildungen durchführt. Das Institut ist Mitglied in nationalen und internationalen Fachverbänden.
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