Private Krankenversicherungen verschleiern Beitragserhöhungen für 2013

Beitragserhöhungen bedeuten für Versicherungsunternehmen immer die Gefahr, dass ihre Kunden unzufrieden sind und wechseln. Um dies zu verhindern, greift der ein oder andere PKV Anbieter zu Maßnahmen, um die Beitragsanpassungen zu verbergen. So auch die Central Krankenversicherung.

Gutschriften und Selbstbehalt

Eine kürzlich bekannt gewordene Methode, um Beitragssteigerungen in der privaten Krankenversicherung zumindest augenscheinlich niedrig zu halten, sind Gutschriften. Wie der Maklerservice Fonds Finanz berichtet, sei dies bei der Central der Fall. Da die Gutschrift hier gleich mit den Beitragserhöhungen für 2013 verrechnet wird, ist es für die Privatversicherten nicht leicht zu erkennen wie hoch die tatschliche Steigerung. Und auch bei der Auskunft erhält man diese geschönten Werte. Die Krux daran ist nun, dass diese Gutschriften nur begrenzt gültig sind. Werden sie dann nicht verlängert, werden die Kosten wieder auf den Beitrag oben drauf geschlagen.

Eine weitere Möglichkeit ist die Anhebung des Selbstbehalts. Der Beitrag des  Tarifs wird dadurch zwar wieder günstiger, allerdings muss der Versicherte nun mehr aus eigener Tasche bezahlen.

Das vor allem die Central zu solchen Mitteln greift, ist nicht verwunderlich. Ende des letzten Jahres musste sie ihren Mitgliedern enorme Beitragssteigerungen von bis zu 40 Prozent anlasten. Sollte die Central 2013 abermals in der privaten Krankenversicherung solche Beitragserhöhung verkünden, wären die ihre Kunden wahrscheinlich empört. Mehr zu den PKV Beitragsanpassungen der Central für 2013.

Ausweg: Anbieter- oder Tarifwechsel

Eine Möglichkeit den steigenden Beiträgen auszuweichen wäre Wechsel in eine andere PKV. Problematisch ist hier allerdings, dass dadurch ein Teil der Altersrückstellungen verloren geht. Deswegen lohnt sich der Wechsel oft nur für Menschen, die erst seit kurzem in der privatversichert sind.

Eine bessere Alternative ist da der Tarifwechsel. Man bleibt beim bisherigen Anbieter und die Altersrückstellungen bleiben erhalten. Es kann jedoch zu Schwierigkeiten kommen, da einige Versicherer dies nicht wollen und es ihren Versicherten unnötig schwer machen.

Anbieter verweigern Auskunft

Wer seinen PKV Tarif wechseln will, hat es nicht einfach, denn nicht wenige Anbieter stellen sich quer. So wiegeln diese ihre Kunden zum Beispiel ab oder ignorieren einfach deren Anfragen. Hier ist es hilfreich, wenn man eine Auskunftsaufforderung schriftlich einschickt und dem Anbieter eine Antwortfrist setzt.

Die BaFin weist auch darauf hin, dass einige Versicherungsgesellschaften Fehlinformationen rausgeben. So behaupten sie unter anderem, dass ein Wechsel in geschlossene Tarife nicht möglich sei. Dies ist aber falsch. Geschlossenen Tarife werden lediglich nicht mehr aktiv vermittelt. Ein Wechsel in einen solchen Tarif ist trotzdem möglich.

 

Kontakt:
finanzen.de AG
Oliver Sünwoldt
Schlesische Str. 29-30
10997 Berlin

pkv-org@gmx.de
www.private-krankenkassen.org