Die Private Krankenversicherung (PKV) hat ihre Prämien nach Angaben der Bundesregierung zwischen 2000 und 2010 um durchschnittlich mehr als fünf Prozent im Jahr angehoben. Eine entsprechende Aufstellung hat das Finanzministerium auf Anfrage der Fraktion Die Linke übermittelt, wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ in ihrer Freitagsausgabe berichtet. Demnach erreichte die Steigerung bei den „nach Art der Lebensversicherung“ geführten Tarifen mit durchschnittlich 7,27 Prozent 2010 den höchsten Wert, das Jahr davor markierte mit 3,4 Prozent den niedrigsten.
Die Daten, die auf Zahlen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht beruhen, widersprechen Angaben des PKV-Verbands. Der hatte am Mittwoch erklärt, im langfristigen Vergleich betrage die jährliche Beitragssteigerung in der PKV knapp 3,3 Prozent. Das sei geringfügig mehr als in der gesetzlichen Versicherung mit rund 3,1 Prozent. In ihrer Antwort auf die Kleine Anfrage stellt die Regierung ferner fest, sie habe keine Erkenntnisse darüber, ob PKV-Beiträge für Ruheständler in der Regel „deutlich höher als zuvor“ seien. Versicherer nutzten vielmehr diverse gesetzliche Instrumente, um die Beitragsbelastung im Alter zu begrenzen. Die Regierung erwäge zudem keine Änderung der Beamten-Krankenversicherung aus Beihilfe und privater Absicherung. Das System habe sich bewährt. Mit 47,5 Prozent stellen die Beamten neben freiwillig Versicherten und Selbständigen den größten Block der PKV-Kunden.