Preisträger im Wettbewerb für den Quartiersplatz auf dem ENKA-Gelände stehen fest

Elf Landschaftsarchitekten reichten Entwürfe beim Wettbewerb für den neuen Quartiersplatz ein. Nun wurden die Sieger prämiert.

Kelsterbach. Für Bürgermeister Manfred Ockel war der freiraumplanerische Wettbewerb „Quartiersplatz ENKA-Gelände“ ein Erfolg. „Auf einem vielfältig nutzbaren Platz werden wir mit einem leichten Pavillon einen echten Hingucker erhalten. Uns hat die Verbindung zur Geschichte des ENKA-Geländes begeistert, weil durch die besondere Bespannung des Pavillons an die Herstellung von Kunstseidefäden erinnert wird.“

Am 16. August 2012 tagte in Kelsterbach das Preisgericht. In einem Auswahlverfahren waren zuvor aus über 30 Bewerbern aus Europa elf Büros ausgewählt worden, die einen Entwurf abgeben durften. Das siebenköpfige Preisgericht unter Vorsitz von Tobias Mann (Landschaftsarchitekt, Fulda) nahm sich einen ganzen Tag Zeit, um die eingereichten Entwürfe zu bewerten. Ziel des Wettbewerbs war, dem neuen Platz eine möglichst hohe städtebauliche Qualität zu geben. Als Bindeglied zwischen dem neuen Gewerbegebiet, den derzeit entstehenden Wohnhäusern sowie den denkmalgeschützten Bestandsgebäuden entlang der Rüsselsheimer Straße muss der Platz Orientierung bieten und Aufenthaltsqualitäten besitzen. Darüber hinaus soll er für die Bewohner des angrenzenden Wohngebiets „Niederhölle“ als öffentlicher Freiraum zur Verfügung stehen.

Der von der Jury prämierte Siegerentwurf stammt vom Büro bbz landschaftsarchitekten aus Berlin und erhält ein Preisgeld von 8.000 EUR. Die Jury bescheinigt dem Entwurf eine gelungene „geschichtliche Aufnahme des Areals als Waggonfabrik als auch als Standort der Kunstseidenproduktion.“ Zudem sei der zentrale ENKA-Pavillon gut positioniert, für die Besucher von allen Platzzugängen gut sichtbar, wecke Interesse und diene außerdem der Orientierung im Stadtraum. Außerdem stehen für die Preisrichter die organische Raumskulptur sowie die freie und unsymmetrische Anordnung der Bäume in einem angenehmen Kontrast zu den eher strengen Fassaden der historischen Bestandsgebäude.

Den 2. Platz (6.000 EUR Preisgeld) belegt das Büro [f] landschaftsarchitektur aus Bonn. Der 3. Platz (5.000 EUR Preisgeld) geht an das Büro Agence Ter. de GmbH aus Karlsruhe. Zudem wurde der Entwurf der Arbeitsgemeinschaft Adler & Olesch Landschaftsarchitekten Mainz GmbH und BS+ Städtebau und Architektur, Frankfurt a. M. mit einer Anerkennung (2.000 EUR) bedacht. Die Arbeiten werden ab dem 26.09.2012 im Foyer des Rathauses in Kelsterbach ausgestellt.

„Rund 1,1 Millionen Euro sind für die Realisierung des Quartiersplatzes vorgesehen“, berichtet Projektleiter Dennis Hofmann von der NH ProjektStadt, Fachbereich Integrierte Stadt- und Gewerbeflächenentwicklung, „etwa 57 % davon können durch Fördermittel finanziert werden“. Das Wettbewerbsverfahren wurde durch die NH ProjektStadt koordiniert, die für das Stadtumbaumanagement verantwortlich ist. „Der Wettbewerb ist ein wichtiger Beitrag und Impuls zur Baukultur in Kelsterbach.“ unterstreicht Mitarbeiter Alexander Inden die Bedeutung des Verfahrens.

Die Stadt Kelsterbach nimmt mit den Kommunen Raunheim und Rüsselsheim als interkommunale Arbeitsgemeinschaft am Städtebauförderprogramm „Stadtumbau in Hessen“ teil. Über das Programm erhalten die Kommunen Fördermittel, um städtebaulichen Funktionsverlusten wirksam begegnen zu können. Karin Jasch, Referentin im Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung, hebt das Engagement der Stadt Kelsterbach in der Konversion der ehemaligen Industriebrache hervor und stellt fest: „Durch die Förderung dieses zentralen Platzes gewinnt die Gesamtentwicklung an Aufenthaltsqualität und leistet einen wichtigen Impuls für die Investitionen Privater im Bereich Handel, Wohnen und Gewerbe auf dem ENKA-Gelände.“

Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt
Die Nassauische Heimstätte Wohnungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH, Frankfurt/Main, bietet seit 90 Jahren umfassende Dienstleistungen in den Bereichen Wohnen, Bauen und Entwickeln. Sie beschäftigt rund 660 Mitarbeiter. 2005 erwarb die Nassauische Heimstätte die Anteile des Landes Hessen an der Wohnstadt Stadtentwicklungs- und Wohnungsbaugesellschaft Hessen mbH, Kassel. Durch den Zusammenschluss avancierte sie zu einem der führenden deutschen Wohnungsunternehmen: der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt mit 62.500 Mietwohnungen in 150 Städten und Gemeinden. Diese werden aktuell von rund 260 Mitarbeitern – in vier Regional- untergliedert in 13 Service-Centern – betreut. Aus der gestiegenen Nachfrage heraus entwickelte sich im folgenden Jahr die Marke „NH ProjektStadt“. Dort werden Kompetenzfelder gebündelt, um nachhaltige Stadt- und Projektentwicklungsaufgaben sowie Consulting-Aktivitäten im In- und Ausland durchzuführen.

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