Der Parteienforscher Gerd Langguth geht davon aus, dass Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) trotz seiner Spitzenkandidatur für die vorgezogene Wahl in Nordrhein-Westfalen nicht in die Landespolitik wechseln wird: Zum einen könne Röttgen auch Wahlkampf machen, ohne das er als Umweltminister zurücktreten müsse. Viel spannender sei aber, „ob er als Oppositionsführer nach Düsseldorf geht und dann sein Ministeramt niederlegt – das läge nahe, wenn man an seine Aussagen denkt, die er während seiner Kandidatur zum Landesvorsitz gemacht hat“, sagte der Professor an der Universität Bonn „Handelsblatt-Online“. Er rechne allerdings nicht damit, fügte Langguth hinzu.
„Zwar ist ausweislich von Umfragen die CDU recht stabil, doch wird nach menschlichem Ermessen die FDP als Koalitionspartner wegfallen, so dass die Fortsetzung von Rot-Grün eher wahrscheinlich ist.“ Spannend werde zudem sein, ob es der Piratenpartei gelinge, in den Landtag des größten Bundeslandes einzuziehen. Die bundespolitische Lage für die FDP werde dagegen zusätzlich erschwert. „Ich rechne aber mit personellen Konsequenzen nicht vor den schleswig-holsteinischen Landtagswahlen.“ Zweifelhaft sei überdies, ob die Linkspartei wieder den Sprung ins Düsseldorfer Parlament schaffe.