Der Bonner Parteienforscher Gerd Langguth wertet das Verhalten von FDP-Chef Philipp Rösler in der parteiinternen Euro-Debatte als schweres Führungsversagen. „Es ist ein unbegreiflich unprofessioneller Fehler des FDP-Vorsitzenden Rösler, dass er sich schon zum Mitgliederentscheid in abschließender Form geäußert hat, bevor überhaupt das Ergebnis bekannt wurde“, sagte der Professor an der Universität Bonn „Handelsblatt-Online“. Die Mitgliederbefragung hätte nach Einschätzung Langguths für Rösler eine Chance sein können, seine pro-europäische Haltung, die auf Genscher-Kurs ist, parteiintern sichtbar zur Durchsetzung zu verhelfen.
Rösler habe aber auch in dieser Frage bisher noch nicht „geliefert“, sagte Langguth. „Es ist ohnehin nicht zu erkennen, mit welcher Strategie sich die FDP aus der gegenwärtigen Malaise herausretten will“, fügte der Politikwissenschaftler hinzu.