Nach Einschätzung des Parteienforschers Gerd Langguth könnte die Union insgesamt von den Griechenland-kritischen Äußerungen des CSU-Generalsekretärs Alexander Dobrindt profitieren. Der Anti-Griechenland-Kurs werde „sicherlich mit Aufmerksamkeit wahrgenommen“, sagte der Professor an der Universität Bonn im Interview mit „Handelsblatt-Online“. Die CSU repräsentiere mit ihrer Position auch „viele“ Wähler in ganz Deutschland.
„Dass es also hier eine solche Euro-kritische Stimme gibt und dass die von einer C-Partei vertreten wird, führt dann letztlich doch auch zu einer Integration dieser Euro-skeptischen Wähler in Richtung der Union.“ Nachteile für Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) durch die wieder aufflammende Griechenland-Debatte sieht Langguth nicht. „In Sachen Euro-Rettung hat die Kanzlerin eine besondere Verantwortung und letztlich wird dann das gemacht, was sie will“, sagte er. „Sie wird die Dinge, was Griechenland betrifft, also schon in ihrem Sinne schaukeln.“