Weniger Fisch essen heißt auch Delfine retten!
Am Freitag, dem 30. März, besuchte Ex-Flipper-Trainer und Oscar-Preisträger Richard O“Barry das Duisburger Delfinarium und sprach sich auf der Pressekonferenz und der anschließenden Demo vor dem Delfinarium für dessen Schließung aus.
Der SAVE Wildlife Conservation Fund und das WDSF hatten den 72jährigen passionierten Delfinschützer nach Deutschland eingeladen um gemeinsam mit Delfinariengegnern gegen Delfinhaltung in Gefangenschaft zu kämpfen und vor allem auf die Überfischung der Meere aufmerksam zu machen.
Der ehemalige Flippertrainer sieht alle Delfinarien in der Pflicht, sich gemeinsam gegen das jährliche Delfinmassaker in der Bucht von Taiji/Japan auszusprechen. Hier werden auf brutale Weise Tausende von Delfinen getötet, die schönsten Exemplare zuvor aussortiert und weltweit an Delfinarien verkauft, oft zu Preisen von bis zu 150.000 Dollar – für die Fischer ein höchst lukratives Geschäft. Ohne den Hunger nach Delfinnachschub der Delfinarien in aller Welt wurde sich dieses Geschäft erst gar nicht lohnen.
Auch wenn in Duisburg kein Delfin aus Taiji stammt, forderte O“Barry alle Delfinarien auf, dieses Thema nicht länger tot zu schweigen, sondern es auf der jährlichen internationalen Konferenz endlich auf die Agenda zu bringen und den Boykott zu fordern.
Neben Schließung aller Delfinarien und Ende des Delfinschlachtens in Japan nannte Richard O“Barry noch einen dritten wichtigen Punkt im Delfinschutz, der in der öffentlichen Wahrnehmung oft untergeht: den Schutz von Delfinen in ihrem natürlichen Lebensraum. Viele Delfine werden getötet, weil Fischer in Japan und anderswo auf der Welt oft mit leeren Netzen zurückkommen und um ihre Existenz bangen. Schnell ist der Delfin als „Schuldiger“ ausgemacht, der die letzten Fische frisst. Tatsächlich aber liegt der Grund in der gnadenlosen Überfischung der Meere. Obwohl das unbestritten ist, werden Delfine aus genau diesem Grund getötet. „Wer weniger Fisch isst, tut automatisch Gutes für den Delfinschutz.“ meinte Lars Gorschlüter, Gründer und Vorsitzendem des SAVE Wildlife Conservation Fund, auf der Pressekonferenz. Eine zentrale These, die Richard O“Barry bestätigte.
„Erst wenn die Fangquoten von Fischen und anderen Meerestieren auf ein ökologisch verträgliches Maß reduziert werden“, fügt Lars Gorschlüter hinzu, „können auch die großen Meeresbewohner wie Hai, Thunfisch und Delfin langfristig im Meer überleben und für ein ausgewogenes biologisches Gleichgewicht sorgen.“
Rund 70 % der kommerziell wichtigsten marinen Fischbestände werden weltweit bis an ihre Grenzen befischt, überfischt oder erschöpft. Einige Arten werden entgegen Expertenmeinung nach wie vor zu 6-10fachen Mengen überfischt. Die Fischbestände in den Meeren sind deutlich zurückgegangen, bei den Großfischen wie Thunfisch sind sie innerhalb von 50 Jahren schon um 90 Prozent gesunken. Manche Arten werden ganz verschwinden, wenn der Fischfang nicht massiv eingeschränkt wird.
Verschärft wird das Problem durch die zusätzlich bis zu 39 Millionen Tonnen Beifang jedes Jahr, zu dem neben Seevögeln und Robben auch Delfine zählen, die in den Netzen qualvoll verenden und ungenutzt wieder über Bord geworfen werden.
Schon seit Jahren warnen Meeresbiologen und Fischereiexperten: Sollte die Ausbeutung so fortschreiten, werden wir bald die Meere nicht wieder erkennen: Eine trübe Suppe, dominiert von Algen und Quallen.
Somit bedeutet Delfinschutz für SAVE weit mehr, als die Schließung von Delfinarien zu fordern. Entscheidend, so Lars Gorschlüter, ist vor allem den Kampf gegen das rasante Artensterben im Meer fortzuführen und diesen Lebensraum für seine Bewohner zu bewahren.
Der einfachste Weg, diese besorgniserregende Entwicklung zu stoppen, ist den Fischkonsum zu reduzieren. „Esst weniger Fisch“ lautete also die zentrale Botschaft von Lars Gorschlüter gegenüber den Journalisten auf der Pressekonferenz.
SAVE Wildlife Conservation Fund ist eine gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Wülfrath, die sich gezielt für die globale und nachhaltige Förderung des Natur- und Artenschutzes einsetzt. Hauptschwerpunkt sind bedrohte afrikanische Wildtiere.
Kontakt:
SAVE Wildlife Conservation Fund
Lars Gorschlüter
Dieselstrasse 70
42489 Wülfrath
l.gorschlueter@save-wildlife.com
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