Opel vor Partnerschaft in China

Der Autohersteller Opel steht davor, einen wichtigen Schritt auf dem weltgrößten Automarkt China zu machen und eine Vertriebskooperation mit einem chinesischen Hersteller einzugehen. Nach Informationen des „Handelsblatts“ (Dienstagausgabe) aus Verhandlungskreisen spricht die deutsche Tochter des US-Autokonzerns General Motors (GM) mit dem chinesischen Hersteller Shanghai Automotive Industry Corporation (SAIC) über eine Vertriebskooperation. Die Verhandlungen seien bereits konkret, stünden allerdings noch nicht vor einem Abschluss, berichtet die Zeitung unter Berufung auf zwei mit der Situation vertraute Personen.

So könnte die Partnerschaft noch an offenen Finanzfragen scheitern. SAIC ist einer der größten chinesischen Autobauer und ein Partner von GM in China. Ein Opel-Sprecher wollte die Informationen nicht bestätigen. „Es ist bekannt, dass wir profitable Exportchancen wahrnehmen wollen und China ist sicher ein interessanter Markt“, sagte er lediglich. Opel-Boss Karl-Friedrich Stracke könnte mit dem China-Bündnis im bisher kaum vorhandenen außereuropäischen Exportgeschäft der Rüsselsheimer ein entscheidender Fortschritt gelingen. Bisher ist Opel in den Überseemärkten nur schwach als Marke präsent. Auch im weltgrößten Automarkt China verkaufte Opel im vergangenen Jahr lediglich rund 5.000 Autos mit insgesamt 50 Händlern. Eine Vertriebskooperation mit SAIC könnte jedoch die Zahl der Opel-Händler auf einen Schlag auf 200 bis 300 Filialen erhöhen, die Rüsselsheimer würden damit ein umfangreiches Vertriebsnetz im wichtigen Wachstumsmarkt China erlangen, hieß es. Der China-Chef der Opel-Mutter General Motors, Kevin Wale, hatte dagegen noch jüngst erklärt, es gebe keine Pläne, das Netz der Opel-Händler in China auszubauen.