Der Ölpreis für die Marke WTI liegt aktuell bei 100 US-Dollar je Barrel und notiert damit in der Nähe seines Hochs. Aufgrund der robusten US-Wirtschaft bleibt die Nachfrage hoch, aber in Europa, Asien und den Emerging Markets schwächt sich die Konjunktur ab. Nun stellt sich die Frage ob die Nachfrage auf diesem Niveau bleibt oder ob sie nun zurückgeht? Wie wird sich der Ölpreis in diesem Jahr entwickeln, steht uns ein Einbruch bevor?
In den letzten 100 Jahren sind rund 1.000 Milliarden Barrel (ein Barrel/Fass entspricht 159 Liter) konsumiert worden. Man schätzt, dass in den nächsten 25 Jahren eine Menge in gleicher Größenordnung nachgefragt wird.
Die Rolle von Erdöl als Motor des weltweiten Wachstums hat seit dem Ende des 2. Weltkriegs ständig an Bedeutung gewonnen. Die Nachfrage stieg von rund 10 Millionen Fass pro Tag im Jahre 1945 auf ungefähr 85 Millionen Fass im Jahre 2009. Das entspricht einem Jahresverbrauch von fast 4 Milliarden Tonnen.
Die Internationale Energieagentur (IEA) geht in ihren Prognosen davon aus, dass die weltweite Nachfrage nach Erdöl kontinuierlich ansteigen wird und 2030 bei 105 Millionen Fass pro Tag liegen könnte. Ausgehend vom heutigen Konsum bedeutet dies eine Zunahme von rund 23 Prozent. Und im Transport- und Mobilitätsbereich besagen alle Studien über die Zukunft der Energieversorgung, dass Erdöl bis über 2030 hinaus mehr als 90 Prozent des Energiebedarfs zu decken haben wird.
OPEC schraubt Prognose für 2012 leicht nach unten
Im aktuellen Bericht wird aber für das laufende Jahr nur noch ein Anstieg auf 88,87 Mio. Fass täglich erwartet. Heuer werden im Schnitt 87,80 Mio. Fass pro Tag verbraucht. Für 2012 geht die OPEC in ihrem Dezember-Monatsbericht von einem Anstieg des Bedarfs um durchschnittlich 1,07 Mio. auf 88,87 Mio. Fass pro Tag aus. Dennoch erhöht die OPEC ihre tägliche Fördermenge auf 30 Millionen Fass. Die vorherige Erdöl-Fördermenge lag seit Dezember 2008 bei täglich 24,85 Millionen Fass.
Höhere Fördermengen und Rezession führen zu Überangebot
Die aktuellen Prognosen der Weltbank und anderer Institute erwartet für 2012 eine Abschwächung der Weltwirtschaft und damit verbunden eine geringere Nachfrage nach Erdöl. Mit den höheren Förderquoten der Erdöl exportierenden Staaten dürfte dies den Ölpreis unter Druck bringen, was dringend notwendig wäre um die Konjunktur nicht ganz abzuwürgen. Ein Ölpreis jenseits der 100 Dollarmarke ist einerseits für die Industrie belastend und andererseits für das Haushaltsbudget der Konsumenten ein großer Teil der Ausgaben.
Baltic Dry Index signalisiert einen Einbruch
Interessant ist auch die aktuelle Entwicklung des Baltic Dry Index. Dieser Index ist ein Schifffahrtsbarometer und misst der Transport der Güter über die Weltmeere. Mehr als 90% der Güter werden per Schiff transportiert. Der BDI hat sich nun innerhalb kurzer Zeit mehr als halbiert. Das Bedrohliche dabei: Der Rückwärtsgang verlief in den letzten Monaten praktisch ohne Unterbrechung und setzte sich auch im Januar 2012 weiter fort.
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Roland Fressl, CPM
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