Rund zwei Millionen Wohnungen in Deutschland sind von Schimmel befallen – Alt- wie Neubauten. Kalkputz ist eine natürliche Methode, Schimmel aus der Wohnung fern zu halten. Deshalb gehen immer mehr Baufirmen dazu über, Kalkputze zu verwenden. Denn das natürliche Bindemittel Kalk wirkt Schimmel hemmend, feuchtigkeitsregulierend und sorgt somit für ein gesundes Raumklima. Allerdings weist Kalkputz eine relativ geringe Festigkeit auf und ist daher für manche Anwendungen ungeeignet. Die Dennert Poraver GmbH stellt mit dem Produkt Metapor einen Zusatzstoff her, der sich in kalkbasierten Bindemittelsystemen positiv auf die mechanischen Eigenschaften auswirkt. Dies belegen umfangreiche wissenschaftliche Untersuchungen der Universität Halle.
Kalk ist ein natürlicher Baustoff mit positiven bauphysikalischen Eigenschaften, der bereits vor 12.000 Jahren als Baumaterial eingesetzt wurde. Nun, da die gesundheitlichen Vorteile des biologischen Bauens nicht mehr von der Hand zu weisen sind, rückt Kalk als Bindemittel immer mehr in den Vordergrund. „Der Trend geht eindeutig hin zu rein mineralischen und wohngesunden Materialien wie Kalk“, bestätigt Armin Egersdörfer, Diplom-Ingenieur und Produktmanager bei der Dennert Poraver GmbH. Dies hänge vor allem damit zusammen, dass sich ökologische Bauweisen immer mehr durchsetzen. Für Bauherren ist bei der Wahl des Baumaterials inzwischen auch der Einfluss auf das Raumklima ausschlaggebend.
Während Zementputz wenig sorbtionsfähig ist, zeichnet sich Kalkputz durch ein besonders gutes Sorbtionsverhalten aus: Überschüssige Feuchtigkeit im Raum wird aufgenommen, gespeichert und dann gleichmäßig wieder abgegeben. Auf diese Weise wird die Luftfeuchtigkeit im Raum reguliert. Zudem wirken Kalkputze wie ein Luftfilter: Schadstoffe wie Kohlendioxid und Schwefeldioxid werden von den diffusionsoffenen Poren der Wandoberfläche aufgenommen und abgebaut. Darüber hinaus hat Kalk dank seiner natürlichen Alkalität eine antiseptische Wirkung, sodass Schimmelpilze auf der Oberfläche keinen Nährboden finden.
Neuer Zusatzstoff Metapor macht Kalkputze stark für höchste Beanspruchungen
Ein großer Nachteil von Kalkputz war bisher jedoch seine geringe Festigkeit. Für höhere mechanische Beanspruchungen musste deshalb zusätzlich auf Zement als Bindemittel zurückgegriffen werden. Die Dennert Poraver GmbH, Spezialist in der Produktion von Blähglasgranulat, bietet daher mit Metapor einen festigkeitssteigernden Zusatzstoff an. Metapor besteht aus Metakaolin mit einem geringen Anteil an feinem Blähglas. Der Zusatzstoff verbessert die mechanischen Eigenschaften von Bindemittelsystemen auf Kalkbasis deutlich. Dies wurde nun in einer Studie des Instituts für Geowissenschaften der Universität Halle bestätigt.
Ein Jahr lang haben Mineralogen Metapor als Zusatz zu kalkbasierten Bindemittelsystemen untersucht. Forschungsgegenstand waren mehrere Zusammensetzungen aus unterschiedlichen Mengen Kalk, Metakaolin und Metapor. Dabei zeigte sich, dass mit der Kombination Kalk und Metapor Druckfestigkeiten bis 18 N/mm² und Biegefestigkeiten bis 5 N/mm² erreicht werden. Anhand von REM-Aufnahmen konnte zudem nachgewiesen werden, dass eine deutliche Verdichtung des Gefüges und somit eine hohe und schnelle Aktivität bei der Kalkbindung erfolgt. Die Ergebnisse der Studie wurden kürzlich bei der internationalen Zementtagung in den USA vorgestellt.
Bei einer vergleichenden Untersuchung von Kalkleichtputzen kam man zu ähnlichen Ergebnissen. „In einer Probe wurde ein Teil des Kalks durch Metapor ersetzt, was eine deutliche Erhöhung der Druckfestigkeit zur Folge hatte“, erklärt Egersdörfer. Der Blähglasanteil begünstigt zudem die isolierenden Eigenschaften des Putzes, macht diesen leichter und verbessert die Verarbeitungseigenschaften.
Herstellung ohne zusätzlichen Energieaufwand und Schadstoffausstoß
Der ökologische Aspekt von Metapor liegt aber nicht allein in der Anwendung, sondern beginnt bereits bei der Herstellung. Die Dennert Poraver GmbH produziert jährlich rund 160.000 Kubikmeter Blähglasgranulat, dem beim Herstellungsprozess im Drehrohrofen Kaolin als Trennmittel zugegeben wird. Das Granulat aus fein gemahlenem Recycling-Glas wird bei Temperaturen von etwa 800 Grad gebläht. Durch die Prozesstemperaturen kommt es dabei zur Bildung von Metakaolin, welcher Restanteile von Blähglas enthält. „Auf diese Weise muss keine zusätzliche Energie zur Herstellung von Metapor aufgewendet werden“, fasst Egersdörfer zusammen. „Metapor ist als günstiger, ökologisch interessanter und zementfreier Zusatz besonders gut für Kalk-Bindemittelsysteme geeignet.“