Bis in die 1970er Jahre hinein wurde in der Ausbildung zum Kfz-Mechaniker das extrem aufwändige (Auf-) Wickeln von Zündspulen (http://www.gts-shop.de/Zuendspule-NEUTEIL/) unterrichtet. Dieses Verfahren ist aufgrund der heutigen Praxis, solche Artikel einfach auszutauschen, obsolet geworden, allerdings wird es bei der Restaurierung von Oldtimern noch praktiziert.
Zündspule/Zündmodul einer vollelektronischen Zündanlage für einen 4-Zylinder Motor (http://www.gts-shop.de/Motor-Teilmotor/)
Die Vollelektronische Zündung (VEZ) wird meist in neueren Fahrzeugen mit ihrer „ruhenden Zündverteilung“ benutzt. Hier sitzt über jeder Zündkerze ein Zündmodul mit einer eigenen Zündspule. Da bei einem Fehler hier nur ein Zylinder ausfällt, wird dadurch die Ausfallsicherheit erhöht. Ebenso wie die anfälligen Hochspannungskabel entfällt hier der aufwändige Zündverteiler und seine Mechanik und dadurch dass nur noch in der Zündkerze ein Funkenüberschlag entsteht, sind auch Funkstörungen auf ein Minimum reduziert.
Kfz-Zündspulen besitzen drei Anschlüsse:
Der Primärstromkreis erhält vom Zündschloss Spannung an Klemme 15 der Zündspule (http://www.gts-shop.de/Zuendspule-NEUTEIL/), verläuft dann über die Primärwicklung und den an Klemme 1 angeschlossenen Zündunterbrecher, auch Zündkontakt genannt nach Masse. Die an Klemme 4 abgenommene Hochspannung des Sekundärstromkreises wird über den Zündverteiler zu den Zündkerzen weitergeleitet, diese stellen über die Funkenstrecke wieder Verbindung mit der Masse her. Vereinzelt gibt es auch Zündspulen mit 4 Anschlüssen. Hier wird neben Klemme 1 und 15 für die Primärwicklung die Masse der Sekundärwicklung an Klemme 4a separat angeschlossen. Es wird sekundärseitig eine Reihenschaltung von Kaskadendioden verbaut, um eine unerwünschte Fehlzündung durch Einschalten des Magnetfeldes zu verhindern. Diese erreichen zusammen eine Sperrspannung von ca. 2000 – 5000 Volt. Diese Schaltung macht allerding seine Widerstandsprüfung sekundärseitig mit handelsüblichen Messgeräten unmöglich, das Messergebnis ist hier dann „offene Leitung“.
Die beiden Enden der Sekundärwicklung bei Zündspulen, die beim Wasted Spark System verwendet werden, sind für je eine Zündkerze nach außen geführt. Diese haben je eine getrennte Primär – und Sekundärwicklung, keine Spartransformatoren.
Im Handel gibt es auch Zündspulen mit höherer Sekundärspannung zu kaufen, um ältere Fahrzeuge nachzurüsten. Um eine thermische Überlastung zu vermeiden, müssen diese meist mit einem Vorwiderstand betrieben werden. Um während der Startphase den Spannungseinbruch des Bornetzes auszugleichen, kann man den Vorwiderstand mit dem Starterrelais überbrücken.
Zündspulen arbeiten wie ein Funkeninduktor. Ist die Zündung eingeschaltet, wird die Primärwicklung der Zündspule von Strom durchflossen. Hierdurch bildet sich ein Magnetfeld um die Spule. Durch den gemeinsamen Eisenkern der beiden Wicklungen wird das Magnetfeld auch auf die Sekundärwicklung übertragen. Da das Magnetfeld rasch zusammenbricht, induziert das Öffnen des Unterbrechers im Primärkreis der Zündspule im Sekundärkreis einen Hochspannungsimpuls. Um zum Beispiel das Kraftstoff / Luft – Gemisch im Zylinder eines Ottomotors zur richtigen Zeit zu entzünden, gelangt die Hochspannung durch das Zündkabel zur Funkenstrecke einer Zündkerze.