Offenbar neues Massaker in Syrien

In der syrischen Provinz Hama hat sich offenbar nur anderthalb Wochen nach den Gräueltaten von Al-Hula eine neues Massaker ereignet. Nach Angaben Oppositioneller seien dabei mindestens 87 Menschen ums Leben gekommen, darunter zahlreiche Frauen und Kinder. Ein Sprecher der in London ansässigen Oppositionsgruppe Syrian Observatory for Human Rights machte die regimetreue Schabiha-Miliz dafür verantwortlich.

Auch der syrische Nationalrat sieht die Verantwortung bei den Regierungstruppen und ihren Verbündeten. Das Staatsfernsehen widerspricht den Aussagen und schreibt das Massaker einer „terroristischen Gruppe“ zu, die in der Region Hama ein „bösartiges Verbrechen“ begangen habe. Es sei bewusst vor einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates begangen worden, um Druck auf das Regime von Machthaber Baschar al-Assad auszuüben. Eine unabhängige Bestätigung für die Angaben gab es jedoch nicht. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon und Sondervermittler Kofi Annan wollen am Donnerstag die Vereinten Nationen über die aktuelle Lage in Syrien informieren. Bereits am 25. Mai hatte es in der syrischen Stadt Al-Hula ein Massaker gegeben, bei dem mindestens 108 Menschen getötet wurden.