Nach Außenminister Guido Westerwelle (FDP) hat sich auch der deutsche EU-Kommissar Günther Oettinger (CDU) für die Direktwahl eines europäischen Präsidenten ausgesprochen. „Das ist ein sinnvoller Vorschlag, der mittelfristig die EU stärken kann“, sagte Oettinger der Tageszeitung „Die Welt“ (Dienstagausgabe). Westerwelle hatte in einem Interview der „Welt am Sonntag“ gesagt: „Wir brauchen europäische Persönlichkeiten, mit denen sich die Menschen in ganz Europa identifizieren können. Deshalb bin ich für die Direktwahl eines europäischen Präsidenten, der zuvor in ganz Europa antreten und für sich werben müsste. Das könnte der EU neuen Schwung verleihen.“
Rückendeckung erhielt Westerwelle auch vom außenpolitischen Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Philipp Mißfelder. „Grundsätzlich ist alles gut, was Europa demokratischer macht. Einen direkt gewählten Repräsentanten würde ich bevorzugen“, sagte Mißfelder der Tageszeitung „Die Welt“ (Montagausgabe). Ein Europapräsident dürfe aber nicht zu einem europäischen Superstaat führen, warnte der CDU-Politiker.