Nur vier Bundesländer schreiben schwarze Zahlen

Die 16 Bundesländer haben 2011 zwar weniger Schulden gemacht als zunächst veranschlagt, doch für die meisten ist Nullverschuldung noch in weiter Ferne: Nur Sachsen, Bayern, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern schafften Überschüsse. Dies geht aus einer Übersicht des Bundesfinanzministerium hervor, die dem „Handelsblatt“ (Montagsausgabe) vorliegt. Insgesamt gaben die 16 Bundesländer im abgelaufenen 9,4 Milliarden Euro mehr aus, als sie einnahmen.

2010 hatte ihr Defizit noch rund 21 Milliarden Euro betragen. Die Etatplanungen waren für 2011 sogar von einem Defizitanstieg auf 23,7 Milliarden Euro ausgegangen. Größter Schuldenmacher war 2011 Nordrhein-Westfalen mit 2,9 Milliarden Euro Defizit, gefolgt von Niedersachsen (2,5 Milliarden Euro) und Rheinland-Pfalz (zwei Milliarden Euro). Setzt man die Defizite ins Verhältnis zur Einwohnerzahl, zeigt sich, dass sich das NRW-Defizit mit 165 Euro zumindest noch in der Nähe des Bundesschnitts von 113 Euro bewegt. Ganz anders sieht es in Bremen (931 Euro), Rheinland-Pfalz (512 Euro) und dem Saarland (397 Euro) aus. Pro Kopf lasteten Ende 2011 damit auf jedem Bundesbürger im Schnitt 6491 Euro Landesschulden.