NSU-Ermittlungen: Polizei betrieb eigenen Dönerstand

Im Zuge der Ermittlungen zur Mordserie an ausländischen Kleinunternehmern hat die bayerische Polizei einen eigenen Döner-Imbiss betrieben, um die Täter anzulocken. Das wurde am Donnerstag im Bundestags-Untersuchungsausschuss zu den NSU-Morden bekannt. Nach Angaben des damals leitenden Oberstaatsanwalts Walter Kimmel sei der Stand in Nürnberg ungefähr ein halbes Jahr von einem V-Mann betrieben worden.

Mit dem Döner-Imbiss sollten demnach Hinweise auf organisierte Kriminalität im Lieferantenmilieu gesammelt werden. Die Polizei war zuletzt im Rahmen der Ermittlungen in der Mordserie in die Kritik geraten, da sie einem möglichen rechtsextremen Motiv nicht ausreichend nachgegangen sein soll.