Am 6.Dezember ist der Gedenktag des heiligen Nikolaus. Buchautor Wather von Meisenburg ruft alle Christen auf, an diesem Tage auch die muslimischen Freunde, Bekannten und Nachbarn mit einer kleinen Süßigkeit zu bedenken. Den Grund dafür hat er in einem kleinen Gedicht ausgedrückt:
Christ und Muslim sind verbündet
durch einen Gott, das ist ja klar,
Sankt Nikolaus sie fest verbindet,
weil er nämlich Türke* war.
Er hat als Bischof einst geschafft,
gut und milde, wie’s gehört,
mit Weisheit und mit Glaubenskraft
hat er die Menschen dort betört.
Heute gibt’s zu seinem Feste
Süßes in die Stiefelein
und wir wünschen nur das Beste,
alle sollen fröhlich sein.
Diesmal woll’n wir auch bedenken,
ob Christ, ob Moslem einerlei,
uns’re Nachbarn mit Geschenken,
Gebäck und Süßes sei dabei.
Lasst uns also Freunde sein,
denn es gibt nur einen Gott,
Nikolaus in seinem Schrein
lebe in uns allen fort.
* Im 4. Jahrhundert war St. Nikolaus Bischof von Myra in Lykien, das heute in der Türkei liegt. Den Islam gab es noch nicht.
Walther von Meisenburg ist Autor der Bücher „Lebensfragen, Jenseitsfragen“ und „Der Tod löscht mich nicht aus“. Darin beschreibt er das Jenseits als reale spirituelle Welt, in der es keine Religionen gibt. Er setzt sich für die Verständigung und das friedliche Miteinander aller Glaubensrichtungen ein.