Einen Tag vor einem Spitzengespräch von Bund und Ländern zur Endlagersuche hat der niedersächsische SPD-Spitzenkandidat Stephan Weil den endgültigen Abschied vom Salzstock Gorleben gefordert. „Aus niedersächsischer Sicht muss Gorleben aus dem Topf möglicher Endlager herausgenommen werden“, sagte Weil der „Süddeutschen Zeitung“ (Dienstagausgabe). „Hier wurde viel getrickst und geschummelt und die Menschen für dumm verkauft. Damit muss Schluss sein“, forderte Weil.
Damit bahnt sich auch ein Konflikt innerhalb der SPD an. Führende Sozialdemokraten in Bund und Ländern hatten sich zuletzt offen gezeigt für ein Suchverfahren unter Einbeziehung Gorlebens. Der niedersächsische Salzstock würde so erst dann ausgeschlossen, wenn er sich als ungeeignet erwiese. Weil geht das nicht weit genug. „Es gibt einen klaren Beschluss des letzten SPD-Parteitages, der lautet: Kein Endlager in Gorleben“, sagte er. „Ich erwarte, dass das auch die Richtschnur der SPD in den Bund-Länder-Gesprächen sein wird.“ Am Ende dürfe „kein fauler Kompromiss“ stehen. Insgesamt zwölf Vertreter von Bund und Ländern, von Regierung und Opposition wollen am Dienstagabend zu Gesprächen im Bundesumweltministerium zusammenkommen. Eine abschließende Einigung wurde in Verhandlungskreisen nicht erwartet.