Niedersachsen wird keine Bürgschaft für eine Schlecker-Transfergesellschaft geben. Das teilte der niedersächsische Wirtschaftsminister Jörg Bode (FDP) seinem baden-württembergischen Amtskollegen Nils Schmid (SPD) mit. In dem Schreiben, das den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe vorliegt, erklärt Bode, korrigierten Zahlen der Wirtschaftsprüfer von PricewaterhouseCoopers (PwC) sei „zu entnehmen, dass eine erfolgreiche Betriebsfortführung noch deutlich ungewisser ist als zunächst angenommen“.
Er hegt sogar Zweifel, ob der Insolvenzverwalter überhaupt während der Dauer der geplanten Transfergesellschaft den Geschäftsbetrieb aufrecht erhalten kann. Bode hatte weitere Unterlagen angefordert, weil ihm das am Montag übermittelte PwC-Gutachten nicht ausreichte, um über eine Bürgschaft zu entscheiden. Aus der Darstellung von PwC vom heutigen Dienstag werde nun deutlich, „dass PwC die Liquiditätsplanung des Insolvenzverwalters nicht für tragfähig hält“. Bode kritisierte die „Unzuverlässigkeit der seitens des Insolvenzverwalters bereitgestellten Daten“. Ob Baden-Württemberg am Mittwoch für den 70-Millionen-Kredit der Staatsbank KfW trotzdem die Bürgschaft in Vorleistung für die anderen Länder übernimmt, ist nach Informationen der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ (Mittwochausgabe) dennoch unklar. Eigentlich war die Beteiligung aller Länder Voraussetzung dafür. Ob man die Transfergesellschaft platzen lassen könne, wenn nur eines von 16 Ländern ausschere, mochten sich Beteiligte in mehreren Ländern nicht vorstellen. Auch NRW erklärte sich am Dienstagabend bereit, eine Bürgschaft über rund 12,5 Millionen Euro zu übernehmen.