Berlin, 21. Januar 2013: Täglich spüren zahlreiche Verkehrsteilnehmer Aggressivität im Straßenverkehr. Etwa 57 Prozent der Autofahrer fühlen sich durch riskante Überholvorgänge auf der Landstraße bedrängt, ebenso wie durch dichtes Auffahren (51,8 Prozent).
Diese Zahlen stammen aus einer von dem Marktforschungsinstitut Ipsos durchgeführten Umfrage aus dem Jahr 2010. Dabei wurden 2000 Autofahrer befragt, worüber sie sich am häufigsten im Straßenverkehr ärgern. Mangelhafte Fahrbahnen führten zu Ärger bei 41,4 Prozent der Befragten. Für 39,4 Prozent waren Baustellen Anlass für Stress. Mehr als jeden Dritten (38,5 Prozent) störte das zu schnelle Fahren der Anderen.
Die Studie der Bundesanstalt für Straßenwesen „Auswirkungen von Belastungen und Stress auf das Verkehrsverhalten von Lkw-Fahrern“ (BASt-Bericht M 204, 2009) hat der Einfluss von arbeits- und tätigkeitsbezogenen Belastungen und Stress auf das Verkehrsverhalten von Lkw-Fahrern im Straßengüterverkehr untersucht. Dabei zeigen sich deutliche Zusammenhänge zwischen Stresserleben und –bewältigung und dem Verkehrsverhalten von Lkw-Fahrern. Ein aggressiv-konfrontativer Umgang mit Stress erweist sich grundsätzlich als problematisch für ein verkehrssicheres Verhalten. Insgesamt ein Drittel der befragten LKW-Fahrer (in der Studie als „Draufgänger-Typ“ und „gestresster Typ“ beschrieben) ergeben eine besondere Risikogruppe.
Ein Arbeitskreis von renommierten Wissenschaftlern auf dem diesjährigen Deutschen Verkehrsgerichtstag zeigt, wie wichtig das Thema Aggressivität im Straßenverkehr für die Verkehrssicherheit ist. Kurt Bodewig, Präsident der Deutschen Verkehrswacht und Bundesminister a.D.: „Aggressivität ist ein schlechter Begleiter für jeden Verkehrsteilnehmer. Ruhig bleiben, sich nicht provozieren lassen und mit einem Lächeln zu Arbeit fahren macht mehr Spaß, als sich durch viel Verkehr stressen zu lassen.“
Psychologen und Rechtswissenschaftler diskutieren unter Moderation der Bundesanstalt für Straßenwesen über Ursachen, Folgen und Prävention von Aggressivität am Steuer auf dem 51. Verkehrsgerichtstag von 23. bis 25. Januar 2013 in Goslar.
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Die Deutsche Verkehrswacht gehört zu den ältesten und größten Bürgerinitiativen Deutschlands. Seit ihrer Gründung 1924 arbeitet sie für mehr Sicherheit und weniger Unfälle auf unseren Straßen – heute mit mehr als 70.000 ehrenamtlich Engagierten. Sie informieren, beraten und trainieren mit Verkehrsteilnehmern jedes Alters sicheres Verhalten im Straßenverkehr. Die Zielgruppenprogramme der DVW erreichen rund 2,5 Millionen Menschen pro Jahr. Die DVW finanziert ihre Aktionen und Programme mit Unterstützung des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung sowie durch Mitgliedsbeiträge und Sponsoring.