Der neue Chef von Research in Motion (RIM), Thorsten Heins, will der angeschlagenen Handymarke Blackberry schnell wieder zu altem Glanz verhelfen. „Wenn das Softwareupdate im Februar erst einmal draußen ist, werden wir eine Flut von neuen Apps sehen. Dann reden wir von mehreren Hunderttausend“, sagte Heins dem „Handelsblatt“ (Montagausgabe) Blackberry war einst die führende Smartphone-Marke.
Doch hat die RIM-Führung es versäumt, für ausreichend Anwenderprogramme zu sorgen. Nutzern des iPhones vom Konkurrenten Apple stehen gut zehn Mal so viele dieser Programme zur Verfügung. Das soll sich nun ändern, wenn mit der neuen Version des Betriebssystem QNX auch Apps des zweiten Konkurrenten, Android, auf dem Blackberry abgerufen werden können Allerdings werden davon zunächst nur Besitzer des Blackberry-Tablets „Playbook“ profitieren. Erst im weiteren Jahresverlaufs werde RIM ein Smartphone vorstellen, das mit dem neuen Betriebssystem läuft, sagte Heins. Der neue Vorstandschef, der die RIM-Führung in der vergangenen Woche übernahm, räumte ein, dass die Firma in der Vergangenheit Fehler gemacht habe: „Zuletzt haben wir oft nicht früh genug erkannt, wie sich die Wünsche der Kunden ändern.“ Daher werde das neue Blackberry deutlich mehr auf den Konsumenten zugeschnitten sein, ohne dabei seine Herkunft aus dem Berufsalltag zu verleugnen Deutlich wies Heins Spekulationen von Hedge-Fonds zurück, die Firma werde die möglichen Erfolge der Aufholjagd gar nicht mehr erleben. „Wir machen Gewinn seit einer Unzahl von Quartalen und wir haben 1,5 Milliarden Dollar auf der hohen Kante. Ich kann nicht erkennen, warum wir nicht durchhalten sollten“, sagte er.