Doppelt qualifiziert für die Herausforderungen der Energiewende
Gebäude sind bisher wahre Energiefresser. Spezialisten, die diesen Umweltsündern das Handwerk legen, sind nach dem Atomausstieg mehr denn je gefragt. Im dualen Studiengang „Wirtschaftsingenieurwesen–Gebäudesystemtechnologie“, den die Handwerkskammer Südwestfalen in Arnsberg gemeinsam mit der Fachhochschule Südwestfalen erstmals im Wintersemester 2011/12 anbietet, lernen Studierende ökonomisch und ökologisch Häuser und Bauwerke zu entwickeln und zu sanieren.
Der Klimawandel mit all seinen Folgen und Auswirkungen ist derzeit global das Thema Nummer eins. Die Gebäudesystemtechnologie wird zu einem rasant wachsenden Arbeitsmarkt.
Das Handwerk stellt sich diesen Herausforderungen. Für die bessere Nutzung von Energie setzen u.a. Heizungs- und Klimatechniker sowie Elektroniker neuste Entwicklungen täglich in die Praxis um. Solar- und Windenergieanlagen, Blockheizkraftwerke, intelligente Stromnetze und Gebäudeleittechniken tragen dadurch schon heute zum Umweltschutz bei.
Wirtschaftsingenieurwissen ist zunehmend notwendig, denn die Verknüpfung und Weiterentwicklung der verschiedenartigen Technologien erfordert Entwickler-Know-How und zur Umsetzung der innovativen Ideen in die Realität gute Wirtschaftskenntnisse.
Der duale Studiengang verzahnt daher Ingenieur- und Wirtschaftswesen mit Blick auf Theorie und Praxis. Parallel zu einer Ausbildung, z.B. im Handwerk, oder der Tätigkeit in einem Betrieb lernen die Studierenden wie Energie- und Gebäudetechniken wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll beim Neubau oder bei der Sanierung von Gebäuden eingesetzt werden können. Neben wirtschafts- und technischen Englisch bilden die projektorientierte Arbeitweise und die Vermittlung von Präsentations- und Moderationstechniken den Rahmen des Ingenieurstudiums.
Der auf neun Semester angelegte Studiengang besteht zu circa 70 Prozent aus Selbstlernphasen und zu etwa 30 Prozent aus Präsenszeiten, die im Berufsbildungszentrum (bbz) in Arnsberg stattfinden werden. Unterstützt wird der Lernprozess durch eine e-learning-Plattform.
Mit einem Gesellen- oder Facharbeiterbrief und dem Bachelor of Engineering (B. Eng.) stehen den Absolventen die Türen im In- und Ausland offen.
Der steigende Bedarf an Spezialisten ist besonders durch den Atomausstieg und durch ein sich wandelndes Umweltbewusstsein zu erwarten. Die innovative klimafreundliche und energieeffiziente Planung von Gebäuden kann entscheidend zum Umweltschutz beitragen, denn 40 Prozent der Energie wird in Europa in Gebäuden verbraucht. Mehr als dreiviertel der CO2-Emissionen ließen sich durch eine energieeffiziente Gebäudesanierung vermeiden. Gleichfalls bedeutsam ist der Einsatz erneuerbarer Energien in den Häusern der Zukunft. Die Handwerkskammer Südwestfalen zeigt mit diesem Studiengang einen Weg auf, die Energiewende als Chance für die berufliche Zukunft zu nutzen.
Detaillierte Informationen zum Studium erhalten Sie im Internet unter www.gebäudesystemtechnologie.de oder per Mail an studium@hwk-swf.de. Das Team der Handwerkskammer unterstützt Sie bei der Suche von Ausbildungsbetrieben und steht Ihnen für weitere Fragen zur Verfügung (Tel.: 02931-877-393)