Der Deutsche Beamtenbund rechnet mit einem fortgesetzten Stellenabbau im öffentlichen Dienst. „In den nächsten Jahren gehen 700.000 Beschäftigte im öffentlichen Dienst in den Ruhestand“, sagte der neue Vorsitzende des Beamtenbundes, Klaus Dauderstädt, der „Welt“ (Samstagausgabe). In den Kommunen und auch in den Länderverwaltungen würden frei werdende Stellen aus finanziellen Gründen nicht mehr besetzt, fürchtet der DBB-Chef.
„Das wird wohl zu weiterem Stellenabbau führen.“ Diese fortgesetzte unzureichende Personalausstattung werde die Leistungsfähigkeit des Staates verringern. „In Mangelberufen wie Ärzten und Ingenieuren oder IT-Fachkräften und Naturwissenschaftlern haben wir als öffentlicher Dienst kaum noch Chancen gegen die Privatwirtschaft“, warnte Dauderstädt. „Wenn wir jetzt etwa den Beamtenstatus und damit die Arbeitsplatzsicherheit abschaffen würden, dann könnten wir gar nicht mehr mit der Privatwirtschaft konkurrieren.“ Der Beamtenchef wandte sich zudem gegen ein Streikrecht für Beamte. „Wir können uns nicht erlauben, dass Polizisten, Gefängnispersonal, Justiz oder die Steuerverwaltung streiken – auch wenn sich bei Letzteren einige Bürger vielleicht sogar freuen würden.“ Der Staat habe ein Interesse daran, dass bestimmte Bereiche arbeitskampffrei funktionierten. „Wenn hier das Streikrecht eingeführt wird, wäre dies das Ende des Beamtenstatus“, betonte Dauderstädt.